Banjaluka. Banjaluka vermittelt den Uebergang vom Orient zum Abendland und doch ist es eine noch echt bosnische Stadt, trotz des vielen Europäischen und Halbeuropäischen, das hier zu sehen ist. Diejenigen Besucher des Landes, welche mit der Bahn von Kroatien aus nach Banjaluka kommen, erhalten den ersten Eindruck des bosnischen Lebens und Treibens; hier wird ihnen die Einführung vermittelt, bis sie immer tiefer ins Innere, in den Kern des vielen Interessanten, das sich im Lande verbirgt, eindringen. Die grosse Handelsstadt [Banjaluka zählte 1885 gegen 12000 Bewohner (unter denen 7000 Mohammedaner waren), heute 14789] war schon lange vor der Okkupation mit »Europa« — auf der Balkanhalbinsel und auch in Bosnien sagt man stets Europa, wenn man von den übrigen Ländern unseres Welttheiles spricht, sich selbst rechnet man zum Orient — durch die Bahn Dobrlin-Banjaluka verbunden. Sie hatte zwar keinen Anschluss an eine kroatische Strecke, denn die Linie Kostajnica-Sissek wurde erst lange nach der Besitznahme Bosniens erbaut, aber der Verkehr nach der Grenze war erleichtert und abgekürzt und es schien fast, als würde Bosnien der Militärgrenze den Rang ablaufen. Wohlverstanden unter türkischer Zeit; heute maasse ich mir eine Parallele nicht an, ich konstatire nur, wie die Verhältnisse in Bosnien liegen, ohne die Nachbarländer zu streifen. Aber die normalspurig gebaute Eisenbahn nach Banjaluka, die nach Sarajevo und über Sjenica im Paschalik Novibazar nach Mitrovica zum Anschluss an die Bahn nach Salonichi weitergeführt werden sollte, blieb Kopfleiste: Am Park in Banjaluka. — 485 —