nähme, die er bei ihnen gefunden hatte, zu strafen, in einen See umgewandelt haben. Die Sage giebt dem See eine unermessliche Tiefe, in welcherUeberreste ■der einst blühenden Ortschaft gelegen sein sollen. Bis heute nennt die Bevölkerung die einzelnen Buchten des Sees »Kuce« (Häuser) und will in den in der Tiefe sichtbaren Baumstämmen Ueberreste der Häuser erkennen. Nach den genauesten Tiefemessungen hat man jedoch nur die grösste Tiefe mit 17,10 Meter gefunden, im Durchschnitt 13—15 Meter. In den mohammedanischen Bevölkerungskreisen von Konjica ist über die Entstehung des Borkesees folgende Sage verbreitet, die Regierungsrath Heermann mittheilt: In uralter Zeit, als noch die Heiligen auf dieser sündhaften Welt zu wandeln pflegten, stand dort, wo gegenwärtig •der Borkesee liegt, ein blühendes Städtchen, dessen Name leider Niemandem mehr bekannt ist. Die Bewohner dieses Städtchens waren mit allen irdischen Reichthümern gesegnet, doch waren sie im Herzen verdorben und so geizig, dass bei ihnen die Gebote der Gastfreundschaft und der Nächstenliebe nicht mehr eingehalten wurden. Diese Sünden führten endlich zu ihrem Verderben. Nach Gottes weisem Rathschlusse kam einst ein heiliger Mann in diese Stadt und bat um Speisung und Obdach. Höhnend wiesen ihn aber die Reichen ab; Niemand wollte seinem Flehen willfahren. Als er vergeblich an alle Thüren geklopft hatte, kam er zu der abseits der Stadt gelegenen Hütte der einzigen Armen dieser reichen Gemeinde. Es war das eine arme Wittwe, die ausser ihrem Häuschen, einem Gärtchen, einer Kuh und einem Pferde nichts mehr ihr Eigen nannte, als einen Sohn, der eben im besten Jünglingsalter stand. Mutter und Sohn Christliche Bäuerin aus Konjica. 283 —