Leichnam seines Sohnes aul. Dieselben Sagen werden von vielen der hercegovinischen Schlundflüsse erzählt; es wurden auch wiederholte Versuche gemacht, um den Zusammenhang dieser theilweise unterirdisch fliessenden Karstgewässer festzustellen, doch konnte kein Resultat erzielt werden. Wie mir der Bezirksvorsteher von Mostar erzählte, war eine Expedition in die Bunahöhle mit Kahn geplant, da das Wasser gerade verhältnissmässig niedrig war, doch habe ich über den Verlauf derselben nichts vernommen. Schwimmend kann eine solche Entdeckungsreise nicht angetreten werden, denn das Wasser ist eiskalt, so dass auch Baden nicht möglich ist. Das Wasser der Buna ist lichtblau und so klar, dass man jedes Steinchen auf dem Grunde, auch jede Forelle sehen kann, die sich ihres Daseins freut. Der Kontrast mit den starren Felswänden, in deren Löchern Tausende von Schwalben und Tauben nisten, die ununterbrochen hin- und herfliegen, ist daher um so überwältigender. Direkt in den einen finsteren Winkel der Schlucht ist ein Türkenhaus gebaut, das den geistlichen Wächter eines daneben befindlichen »Türbe« beherbergt. DasTürbe — ein türkisches Mausoleum — enthält den Sarg eines mohammedanischen Heiligen und seines Dieners. Beide Särge sind mit einfachen Teppichen belegt. Neben die Särge wird jeden Abend ein Krug mit Wasser gestellt und ein Handtuch dazu gelegt, das angeblich an jedem Morgen feucht ist, da der Heilige seine rituellen Waschungen verrichtet. Wir wollen den frommen Glauben Niemandem nehmen, aber jedenfalls muss es ein sonderbarer Heiliger gewesen sein, denn seine Streitaxt (Bustovan) hängt an der Wand, und es wird erzählt, dass er vielen Christen den Garaus gemacht hat. Eine Sammelbüchse fordert zu milden Beiträgen für die Erhaltung des Grabes oder wohl mehr seines Behüters (der erst kürzlich geheirathet hatte) auf und es wird kaum Jemand — 320 — Särge im Innern des Türbé. Thekia an der Buna quelle.