bauern zuerkennen. Durch die Wirkung der kontrastvollen Horizontallinien, der Silhouetten, der gleichgeneigten Flächen der Dächer und der proportionirten Giebel ist ein Effekt erzielt worden, welchen vielleicht keine zweite ähnliche Anlage der Neuzeit aufzuweisen hat. Die verbauten Flächen betragen ca. 6500 qm, und die Mitte der Anlage bildet das Aufnahmegebäude mit einem schön gestalteten Vorsprung von drei Giebeln, mit einem Schlaguhrthürmchen gekrönt und von drei Giebeln flankirt. Die zu beiden Seiten des Mittelbaues angeordneten Verbindungsgänge treten um ein Bedeutendes zurück und werden einerseits vom internen, andererseits vom chirurgischen Pavillon, die mit Risalitgiebeln geschmückt sind, flankirt. Gegenüber steht das Wohnhaus der Aerzte, und pylonenartig nach rechts und links abzweigend entwickeln sich die übrigen vier Krankenpavillons, das Wärterinnen-Wohnhaus und parallel zum Aufnahmegebäude die drei Oekonomie- und verschiedene Wirthschaftsgebäude. Abseits gelegen ist das Leichenhaus und das Verbrennofen-Häuschen; südlich und nördlich je ein Portierhaus. Die Anstalt ist für 250 Kranke berechnet. In der inneren Ausstattung ist eine Menge Neuerungen zu finden. Hervorzuheben ist die Kanalisirung in Betonrohrkanälen mit Monierwänden und eigenartigen Syphons gegen Rückschlag der Kanalgase. Niederschlag, Wasch- und Spülwasser wird in besonderen Kanälen abgeführt, und sämmtliche Abläufe und Kanalverschlüsse sind mit Syphons gegen das Aufsteigen der Gase versehen. Die Heizung geschieht in den Krankensälen mittelst Ventilations-Füllreguliröfen mit Aussenluftzufuhr in Kanälen, sonst mittelst Kachelöfen; in den drei Oekonomiegebäuden mittelst Dampf. Die Trink- und Nutzwasserleitung, von der städtischen Leitung abgezweigt, liefert pro Tag und Kopf 500 Liter. Als Beleuchtung wurde elektrisches Licht gewählt. Die Warmwasserbereitung für die ¡Wannenbäder [in den Pavillons, mit Ausnahme jener im Badehause, geschieht durch Patentöfen, in welchen gleichzeitig die Batterie anmontirt ist. Für die Waschtische, Spülgefässe, fahrbaren Wannen und Operationstische geschieht dies mittelst Reservoir-Mantelöfen mit Expansions-Reservoir direkter Speisung; die Warmwasserbereitung für die Oekonomiegebäude in Reservoirs, die mit Dampf gespeist werden. Es wäre noch Vieles zu erwähnen über die eigenartige Ausführung der Operationssäle, die vorzüglich ventilirten und geräumigen Krankenzimmer, über die Küchenräume, die Leichenhausräume, besonders über die Prosectur-Maceration und Entfettung, über das bakteriologische Zimmer, die amerikanischen Eiskeller mit den Kühlräumen, die Apotheke mit dem Laboratorium u. s. w., doch möge es bei dem Vorstehenden bewenden. Um den Botendienst zu erleichtern, führt das Telephon zum neuen Polizeigebäude in der Stadt. Das Mobiliar besteht fast nur aus Glas und Eisen. Das neue Landesspital ist an Stelle des früher bestandenen Vakuf-spitals getreten, das den gesteigerten Bedürfnissen nicht mehr entsprechen — 102 —