ringe zu finden seien, die zum Anhängen der Schiffe dienten. Die sonst lichtgraue Wand der Baba ist bis zu einer gewissen Höhe, welche sich in wagerechter Linie scharf abzeichnet, thatsächlich dunkler und moosbewachsen. Wir wollen und können auf alle diese Sagen, welche sicher eines historischen Grundes, wenn auch in vielfacher Vergrösserung, nicht entbehren, hier nicht näher eingehen. Das Gackopolje ist sicherlich einmal ein See gewesen, nur liegt diese Zeit um viele Jahrtausende zurück, die Tradition hat sich jedoch erhalten. Vom Kralj Sandalj erzählt die beglaubigte Geschichte: er war eines der grössten Bogomilenhäupter seiner Zeit, ein Neffe jenes Vlatko Hranid, welcher Kroatien an der Spitze eines bosnischen Heeres für Tvrtko I. eroberte und der später in der für Serbien verhängniss-vollen Schlacht am Amselfelde 1389 mit verhältnissmässigem Glücke ein bosnisches Hilfsheer befehligte. Nach vielen Bürgerkriegen im Innern und gegen Bosnien sah er sich schliesslich genöthigt, die Oberhoheit des Sultans anzuerkennen. Er benutzte dieses Verhältniss, um sich von der bosnischen Königsgewalt ganz unabhängig zu machen. Im Jahre 1418 blieb er der Krönung des Königs Stefan Ostoiö fern und breitete mit Hilfe Isak Begs- — der damals in Vrh-Bosna residirte — seine Besitzthümer auf bosnischem Boden aus. Erst nachdem Isak Beg, der das erste türkische Heer von Bosnien nach Ungarn führte, im Jahre 1420 bei Temesvär gefallen war,, und Tvrtko II. sein Ansehen in Bosnien mit ungarischem Beistände abermals herzustellen begann, huldigte auch Sandalj wieder dem bosnischen Könige und erschien bei der Krönung Tvrtko's. Das Ansehen, welches er sich auch späterhin bewahrte, kann aus dem Umstande ermessen werden, dass das Concil von Basel, als es angesichts der von den Türken drohenden Gefahr die Einheit der Christen herzustellen suchte und sein Augenmerk namentlich auf die bosnischen Bogomilen (die Protestanten des Alterthums) richtete, im Jahre 1433 s'c^ durch Vermittelung der Republik Ragusa nicht nur an den König Tvrtko, sondern auch an Sandalj wandte. Die Antwort des mächtigen Bogomilenführers lautete abweisend, wobei er sich übrigens auf den damals wüthenden Bürgerkrieg berief, welchen der Sohn Ostoja’s, der Knez Radivoj, mit türkischer Beihilfe angezettelt hatte. Die Macht Sandalj’s erstreckte sich weit in die Zeta, das heutige Montenegro, im Norden bis nach Kroatien; er regierte schliesslich, wenn auch ungekrönt, thatsächlich über den grössten Theil von Bosnien, bis er 1445 auf dem Gipfel seiner Macht starb. Sandalj Hranic aus dem Hause Kosaia war es, ‘der die Hercegovina schuf, wenn sie auch später erst vom deutschen Kaiser Friedrich III. den Namen erhielt. Mit Recht räumt daher die Sage der Burg Kljuö eine grosse Rolle ein. Heute ist hier alles Leben erstorben; Heerden und Hirten weiden auf den weltentlegenen Fluren und auf den grossen Friedhöfen mit ihren Gedenksteinen, die von einstigem glanzreichen Leben Zeugniss geben. Ueberall, in Crnica,. — 346 —