die Eigenart ihrer Bewohner, die ausserordentlich zuthunlich sind. Für uns fand sich eine wundervolle Oase im Gasthause Edbauer im »Kegelklub«, dem Kasinozimmer. Es ist nur ein einziger kleiner Raum und Abends sitzen die Beamten, Offiziere und Fremden ziemlich dicht gedrängt, aber selten werden sich auf so beschränktem Raume so viel Gemüthlichkeit, Humor, Witz und dabei Verstand zusammenfinden, als hier. Die Bierverhältnisse könnten freilich bessere sein, aber wenn Aktienbier aus Sarajevo ankommt, ist Jedermann doppelt vergnügt. Die Stadt selbst ist nett und reinlich. Ein grosses Spital, das aber damals noch keinen Kranken hatte, grüsst am Eingänge des Ortes. Eine stattliche serbische Kirche würde einen weit besseren Eindruck machen, wenn auf dem rings um sie gelegenen Friedhofe die Grabkreuze nicht den geschmacklosen Schmuck der nationalen serbischen Bänder (blauweissroth) tragen würden. Ein hübscher neuer Konak als Amtsgebäude und eine Schule vervollständigen das Bild der Gegenwart. Schlussvignette: Denkstein »Angjelia« bei Oprasic.