handen und haben sich als ausserordentlich segensreich erwiesen. Gerade der kleinste und ärmste Bauer kann sich mit den Darlehen in seinem Wirthschaftsbetriebe helfen und sich auf eine höhere Stufe bringen. Auf Schritt und Tritt drängen sich Wahrnehmungen des wirtschaftlichen Fortschrittes Demjenigen auf, welcher das Land von früherher kennt und darum glaubte ich den vorstehenden Hinweis nicht «interlassen zu sollen. Der fremde zum ersten Male in Bosnien Reisende ist ja nicht im Stande, sofort zu sehen, was mit grösser Ueberlegung, unter Anpassung an Landessitten und alte Ueberlieferungen, unter Schonung konfessioneller Eigenheiten, in so kurzer Zeit geschaffen wurde. Bosnien und die Hercegovina zählten zur Zeit der Uebernahme der Verwaltung durch Oesterreich-Ungarn I 336091 Einwohner, während die Volkszählung des Jahres 1895 1 568092 Seelen aufweist. Von dieser Gesammt-Einwohnerzahl entfallen auf diejenigen, welche sich vorzugsweise mit der Landwirtschaft befassen, 1 385 305 Seelen, worunter 5832 Gutsbesitzer (Begs und Agas) und 27 642 als deren Angehörige, 86 869 Freibauern und 437665 als deren Angehörige, 88971 Pächter (Kmeten) und 510888 als deren Angehörige; sonstige bei der Landwirtschaft tätige Personen und zwar 17 256 Familienhäupter und 33671 als deren Angehörige. Von dem Gesammt-Flächeninhalte Bosniens und der Hercegovina von 5 102 700 ha entfielen zur Zeit der Okkupation schätzungsweise auf Kulturboden einschliesslich Hutweiden 1 811 300 ha und auf Waldland 2 727 200 ha, wogegen heute 2335894 ha Kulturland und 2681910 ha Waldland vorhanden sind. Von dem Kulturland, das sich sonach seit jener Zeit um rund 525 000 ha vergrössert hat, entfallen 1 030 248 ha auf Ackerland, 39413 auf Gärten, 331 246 auf Wiesen, 5760 auf Weingärten und 929 226 ha auf Hutweiden. .... Von Han Marica aus senkt sich die Bahn, sie tritt in das Veliòanska- und dann in das anmutige Bosnathal ein, um dieses bis Sarajevo nicht mehr zu verlassen. Zuerst wird das nur von Mohammedanern bewohnte Städtchen Kotorsko erreicht, dann Windet sich die Bahn in einem engen Defilé, knapp zwischen dem Flusse und der nach Sarajevo führenden Fahrstrasse, bis sie am linken Bosnaufer die Station Doboj erreicht. Gleich beim Austritt aus dem Defilé steht rechts auf einer Anhöhe ein grosses eisernes Kreuz, das FML Graf Szäpäry, Befehlshaber des dritten Armeecorps, den in den Kämpfen bei Doboj gegen die Schaaren des Mufti von TaMidza 1878 Gefallenen errichten liess. Doboj selbst berührt wie ein Stück Mittelalter. Auf hohem steilen Bergkegel erhebt sich die alte verfallene Burg der einstigen Bane von Usora, mächtig und malerisch. Ein Besuch der Ruine, der von der Cariija (dem Marktviertel) aus wenig Mühe, wenn auch einiges Steigen erfordert, ist ungemein lohnend. Nach Osten fällt der Blick über die Bosna in die malerische Wald- und — 11 —