und auf die Abhänge der Ko-zara, ist wundervoll. Nebenbei hat man auch die Aussicht auf den beim Zigeunerviertel gelegenen Richtplatz, wo schon einige schwere Verbrecher, darunter der berüchtigte Räuber Vukäan, ruhen. Der Konak, jetzt das Gebäude der Kreisbehörde, bildet mit der nahen gr'ossen Ferhad Pascha-Moschee das Centrum der Altstadt, in dem auch der vornehmere Theil der mo-hammedanischenBevölkerung seinen Wohnsitz hat. Die Ferhadija ist die bedeutendste unter den 45 Dzamijen Banja-lukas und sie wurde eigentlich auf Kosten der österreichischen gräflichen Familie Auersperg erbaut. Der bosnische Vezier Ferhad Pascha hatte, als er im Jahre 1576 bei Radonja in Kroatien den General Eberhard Auersperg schlug, dessen Sohn Engelbert gefangen genommen. Aus dem Lösegeld wurde dieFerhadija-Moschee gebaut. Grosse Lindenbäume beschatten den Vorplatz. In dem Friedhof, welcher die Moschee umgiebt, befinden sich einige kunstvollere Denkmäler. Erwähnens-werth ist aber in Banjaluka die Kiraet-hana, die mohammedanische Lesehalle, die in der nach der Carsija führenden Hauptstrasse als ein Achtung gebietendes, im maurischen Stil (wie in Sarajevo) erbautes Gebäude sich repräsentirt. Diese Kiraethane dienen nicht mehr ausschliesslich als Lesehallen, sie sind Kasinos, Klubs geworden, in denen Versammlungen und Vorträge abgehalten werden, die also einen sehr nützlichen Zweck verfolgen. Sie besitzen ihr Seitenstück in den Militär- und Beamten-Kasinos, V _ in den orthodoxen Citaonicas u. s. w. Dass sie den Zusammenhalt der dort verkehrenden Klassen fördern, ist sicher, noch gewisser aber, dass sie einst politische Bedeutung gewinnen werden, wenn einmal Bosnien in den Bannkreis des Parlamentarismus gezogen werden sollte. Nach den Erfahrungen, die man in Serbien und Bulgarien, gar erst in Kreta gemacht hat, wird es allerdings das Beste bleiben, wenn die bisherige Verwaltung — Ferhad Pascha-Moschee in Banjaluka. — 496 —