der nördlich von Sutjeska, am rechten Ufer des Baches Trstivnica gelegenen Klosterkirche St. Johannes der Täufer befinden sich sehenswerthe altitalienische Altäre und das Grab des vorletzten bosnischen Königs Stefan Tomas, der 1460 auf dem Felde von Bilaj von seinem eigenen Sohne und seinem Bruder Radivoj erdrosselt wurde. Das Skelett wurde bei einem Umbau 1858 in einem Steinsarge entdeckt; neben ihm lagen ein eisernes Scepter und einige alte silberne Brustknöpfe. Der Sarg trägt gegenwärtig die Inschrift: »Urna continens ossa Stephani Thomae regis Bosnae (f 1460) ex antiqua ecclia translata a. dn. 1859 cura custodis antiquitatum patriae. P. M. N.«. Und an der Westseite des Presbyteriums steht ein kleiner Thurm, an dem geschrieben steht: »Prvi u Bosni posta de gg. 1860.« (Der erste in Bosnien errichtete 1860.) Vier kleine Glocken sind in ihm untergebracht, die ihr Geläut erschallen lassen durften, als der Gebrauch von Glocken noch bei schwerer Ahndung verboten war. Heute ertönen diese Klänge im ganzen Lande; die Mohammedaner haben sich längst daran gewöhnt und es wäre nur zu wünschen, dass ihre sonoren Töne auch bis in die fernsten Zeiten Duldung und religiösen Frieden den Kindern des gleichen Volkes verkünden. Von ¿atici aus führt die Bosnabahn immer in prächtigster bewaldeter Hügellandschaft nach Visoko, einem ausgedehnten Städtchen von etwa 39°° Bewohnern. Der Ort mit seinen 13 Moscheen liegt am linken Bosna-ufer, während die Bahnstation sich diesseits befindet. Ban Stefan Tvrtko ertheilte von hier aus am x. September 1355 den Ragusanern das Privilegium der Handelsfreiheit; am 15. Juni 1402 bestätigte hier König Stefan Ostoja die Privilegien von Zara und Sebenico, und zwei. Jahre später fand in Visoko der bosnische Magnatentag statt, auf welchem Stefan Ostoja abgesetzt und die Königskrone Tvrtko II. übertragen wurde. Die Ruinen der Königsburg und eines alten Franziskanerklosters liegen auf dem Grad (»der Festung« im Bosnischen), zu dessen Ersteigung beschwerliche anderthalb Stunden erforderlich sind. Visoko ist gegenwärtig überwiegend mohammedanisch und besitzt eine blühende Lederindustrie.