In den Kolonien. Zweimal habe ich die deutschen und die italienischen Kolonien besucht, die sich von Banjaluka bis in die Nähe von Bosnisch-Gradiska (das einstige Berbir) zu beiden Seiten der grossen Heerstrasse über sechs Fahr-• stunden weit dahinziehen. Es geschah dies mit einem Zwischenräume von acht Jahren, und um den Fortschritt so recht zu verdeutlichen, will ich meinen Bericht vom Jahre 1886 demjenigen von 1894 voranstellen. Dadurch ergiebt sich am Besten, wie hier zielbewusst gearbeitet wurde und noch wird. 1886. 3. Mai .... Ich war in Altgradiska. Der seit mehreren Tagen anhaltende Regen war vergangen, ein kalter, aber wunderschöner Frühlingstag begünstigte die Fahrt zu unseren deutschen Brüdern in Bosnien. Mein kroatischer Kutscher, den ich aufgenommen, um stehen bleiben zu können wo ich wollte, um nicht durch die festgesetzte Fahrzeit der Post behindert zu werden, hatte sich früh Morgens pünktlich eingefunden, und wenn auch der Wagen an Bequemlichkeit nicht das Mindeste bot, so reichte er doch für meinen Zweck vollkommen aus. Eine Plättenüberfuhr besorgt die Verbindung mit Berbir oder wie es amtlich heisst: Bosnisch-Gradiska. Dieser Ort, obwohl er Sitz der Bezirksbehörde ist, bietet nichts Bemerkenswertes. Es ist noch dasselbe Nest wie zehn Jahre früher, wo ich mich einmal in Berbir befand, als es zu Ehren der Thronbesteigung Sultan Murads flaggte und illuminirte. Die Häuser sehen halsbrecherisch aus, der in kleinen türkischen Orten obligate Schmutz ist hier tiefer als anders- Kopfleiste: Auf dem Wege zur Stadt. — 501 —