Kleingewerbe, besonders aber auch durch Tabakbau ernähren. Der letztere hat Trebinje jenen Weltruf verschafft, den ihm die geschichtliche Vergangenheit nie gebracht hätte. Der Trebinjer Cigarettentabak ist einer der feinsten Tabake der Welt, die bevorzugte Marke des Sultans. Immer mehr wird der Anbau gesteigert und doch kann der Nachfrage nicht genügt werden, obwohl stets neue Flächen, die kleinsten Eckchen, die nur fruchtbaren Boden besitzen, in Kultur genommen werden. Hierin und im Weinbau liegt der Wohlstand der Bevölkerung, der sich im Aeusseren der Städter und Bauern, in ihrem Gesammtauftreten, offenbart. Eine umfangreiche ärarische Tabakfabrik beschäftigt eine grosse Anzahl Personen. Auf dem im Mittelalter wichtigen Handelswege, der von Ragusa in fünfzehn Tagen nach Nisch und in dreissig Tagen nach Konstantinopel führte, war Trebinje die erste wichtige Station. Ursprünglich wurde es Terbunia oder auch Travunia genannt. Es kommt in den frühesten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung in der Geschichte vor und nach Konstantin dem Purpurgeborenen sass in der Burg Terbunia ein slavischer Fürst, dessen Macht im Süden [.bis Dioclea, im Westen von Cattaro bis Ragusa und im Norden über das Popovopolje reichte. Nach dem Zusammenbruche der serbischen Herrschaft an der Adria (1355) gerieth Trebinje unter den Grafen von Chlum, Vojislav, und trat dadurch in bleibende Verbindung mit der Hercegovina und Bosnien. Ein Neffe und Nachfolger Vojislavs, Nikola Altmaniö, ist im Jahre 1371 gezwungen, seine Besitzungen gegen das Bündniss des Königs Vuka§in von Rascien mit den in der Zeta zur Herrschaft gelangten Balsa zu schützen; 1373 überlässt er Travunja dem Gjuro Baläiö unter der Bedingung, dass dieser ihn gegen den bosnischen König Tvrtko unterstütze, dessen Oberherrschaft er nicht anerkennen wollte. Tvrtko aber, verbündet mit dem serbischen Fürsten Lazar, nimmt 1376 Travunja zurück, das er nebst anderen Theilen des Landes behält, und er nennt sich nun König von Bosnien, Rascien und der Primorje (des Küstenlandes). Unter Tvrtko schwingt sich die Familie Sankovi6 zu grossem Ansehen in Chlum und Travunja empor und ihr werden diese Gebiete, während das königliche Ansehen im Sinken begriffen ist, durch Pavel Radinoviö und Sandalj Hranid 1392 entrissen. Ersterer behält namentlich Bilek, Trebinje, Klobuk und Canale, und nachdem er durch Sandalj ermordet worden, halten seine Söhne wenigstens in Bilek und Trebinje ihre Herrschaft aufrecht. Neben ihnen spielen die Nikolic von Popovo und die Ljubibratic von Trebinje eine Rolle. Später theilte Trebinje die Geschicke) der Hercegovina, es fiel unter die türkische Herrschaft. Für die Osmanen war Trebinje eine Grenzstation, die befestigt werden musste wegen der Nähe der montenegrinischen, ragusäischen und venetianischen Grenzen, und damit die Bevölkerung im Zaume gehalten werden könne, wurde eine Unzahl fester Kulen — steinerner befestigter - 357 —