grad, weshalb sie auch von der einheimischen Bevölkerung mehr geachtet werden. Im Bezirke Vlasenica bewohnen sie eine geschlossene Ortschaft, Purkovic in der Gemeinde Gojöin im oberen Spreöathale, und zählen 175 Seelen in 23 Häusern. Sie gehören zu der griechisch-orthodoxen Pfarre in Lovnica und werden von ihrem Pfarrer als anständige, nüchterne, friedliebende, fleissige und sparsame Leute geschildert. In Religionssachen weisen die Karawlachen gewisse Eigenthiimlichkeiten auf. Sie gehen selten in die Kirche, obwohl zu Taufen, Trauungen und Beerdigungen stets der Pope zugezogen wird. Sie feiern das bloss bei den Serben vorkommende Fest des Hauspatrons, und zwar die heilige Petka. Die heilige Communion empfangen sie seit vielen Jahren nicht, weil angeblich vor etwa 30—40 Jahren mehrere Karawlachen, welche in Lovnica zur Communion gingen, unmittelbar darauf plötzlich verschieden sind. Das landesübliche Fluchen kommt bei den Karawlachen selten vor; in höchster Aufregung wird der Fluch auf einen indifferenten Gegenstand bezogen. Bei den Behörden sind sie äusserst seltene Gäste und erscheinen in der Regel nur im Passbüreau. Auch sind sie pünktliche Steuerzahler. Sie heirathen fast ausschliesslich untereinander und wird die Frau von dem Bräutigam gekauft. Der Preis wird in Baarem an die Eltern der Braut entrichtet und ist sehr verschieden. Ein gewisser Pero Kostid aus Purkoviö, ein nicht besonders wohlhabender Bauer, zahlte z. B. für seine Frau Toda baare Tanzender Zigeunerknabe. 16* — 243 —