Aber es kamen auch wieder bessere Zeiten. 1698 wurde das Kloster neuerdings bevölkert, es blieb jedoch arm, denn die Mehrzahl der katholischen Pfarrkinder hatte in Kroatien eine neue Heimath gefunden. Die Mauern verfielen, Erdbeben und herabfallende Felsstücke brachten Schaden, eiserne Schliessen und Zäune mussten vor dem Einfallen schützen. So blieb es bis zum Jahre 1821, wo der in Travnik residirende Vezier Dschellaleddin Pascha gegen einen Bakschisch von 15770 Groschen eine Erweiterung und Ausbesserung des Klosters gestattete; eine abermalige Erweiterung wurde 1831 vorgenommen (Bestechung 8256 Groschen 20 Para). 1888 wurde ein Neubau aufgeführt, der wieder viele interessante Reste der Vergangenheit beseitigte; wenn auch nicht in architektonischer, so doch in geschichtlicher Beziehung ein Verlust. Die Klosterbibliothek ist eines Besuches werth. Da finden sich einige tausend Bände alter kroatischer Werke, italienische und lateinische theologische und klassische Schriften, die griechischen Klassiker in allen möglichen Ausgaben u. s. w. Was aber das künstlerische Interesse erregen muss, ist das Originalportrait des bosnischen Königs Stefan Toma§evi6-Ostoji6 in geschnitztem Rahmen. Das Bild zeigt den König im Panzer, mit silberdurchwirktem, mit Goldborten eingefasstem Mantel, dessen Schulter-theil mit Hermelin verbrämt ist. Er trägt die Krone auf dem Haupte, das Scepter in der Hand. Das echt südslavisch markante Gesicht zeigt kräftige, gesunde Farbe, schwarze Augen mit schön geschwungenen Brauen, eine hohe, gewölbte Stirn. Lippen und Kinn beschattet üppiger schwarzer Bartwuchs. Am rechten Rande des Bildes befindet sich eine altbosnische Inschrift, welche den Namen und Titel des Königs anzeigt, darunter die lateinische Uebersetzung: »Tomae Re Bosne et Argentine.« Links über der rechten Schulter befindet sich das Wappen. Ausserdem ist im Kloster eine Bleistiftcopie des Portraits der bosnischen Königin Katharina vorhanden. Das Original wurde einstmals aui kroatischen Boden nach Djakovar geschickt. Ausserdem eine Anzahl sehr bemerkenswerther Gemälde auf der feinen bosnischen Leinwand (Bez) mit altbosnischen Inschriften, theils die Madonna und Christus, theils Provinziale der Ordensprovinz darstellend. Andere Bilder und Kunstgegenstände wurden auf Veranlassung des Bischofs Strossmayer von Djakovar am Ende der Fünfziger Jahre nach Agram »gerettet« und befinden sich jetzt dort im südslavischen Museum. Für Bosnien sind sie jedenfalls verloren. In Siegel aus Sutjeska: S. MINISTRI GNUS TOTIUS ORDS FRANC. (Siegel des Generalministers des gesammten Franziskanerordens.) Wahrscheinlich von 1340.