als jene der bosnischen Bauernlieder, der Rhythmus lebhafter. Die Kara-wlachen spielen alle südslavischen Volkslieder und gelten als Meister im Vortrage aller Koloarten. Sie spielen auch europäische Tonstücke, so vor Allem die österreichische Volkshymne, den »Szözat«, Märsche, Tänze, sogar frisch aufgefangene Wiener Gassenhauer — Alles jedoch in ihrer Art: Alles in Moll, Alles in Terzen und mit der ihnen eigentümlichen Färbung, sodass ihre Produktionen auf die Dauer ein musikalisches Ohr zur Verzweiflung bringen können. Ihr Tanz, soweit derselbe als Vorführung für Zuschauer bestimmt ist, besteht aus einem gleichmässigen Hüpfen auf der Stelle bei gerader und steifer Haltung des ganzen Körpers, wobei es hauptsächlich auf das kräftige rhythmische Stampfen auf den Fussboden anzukommen scheint. Bessere Tänzerinnen bringen in diese eintönige Bewegung eine Abwechslung hinein, indem sie sich von Zeit zu Zeit um ihre eigene Achse drehen, einen oder beide Arme in die Höhe strecken und durch das Schnalzen der Finger die fehlenden Castagnetten ersetzen. Manchmal singt die Tänzerin gleichzeitig ein Lied, meist erotischen Inhalts. Tanzen die Karawlachen zu eigenem Vergnügen, dann ist es der bosnische Bauernkolo. Das Geschäft der Bärentreiber ist im Niedergang begriffen, seit die bosnische Landesregierung mit Recht die Ausstellung der Reisepässe für Bärentreiber eingestellt hat. Die Karawlachen verstehen es jedoch, das Gesetz auf die einfache Weise zu umgehen, dass sie den Pass unter einem anderen Vor-wande lösen, eventuell ohne Reisepass sich ins Ausland begeben, sich dort junge Bären verschaffen und dann die ersehnte Wanderung an-treten. Denn obwohl die Karawlachen in Puratovic feste Wohnsitze haben, stellt sich bei ihnen von r — 246 —