dann in ein enges trockenes, schluchtartiges Thal. Links von den dichtbewaldeten Hängen des Crni Vrh (1002 m), rechts von jenen der Velika Kosa eingeengt, gelangt man nach einstündiger Fahrt in den Hochthalkessel von Veliki-Radii mit der gleichnamigen Ortschaft, die eine Kirche und Schule besitzt. Der höchste Punkt der Strasse wird nach weiteren drei Viertelstunden im Drieno-Passe mit 482 m erreicht, von wo sie, langsam fallend, ein mit zahlreichen Dolinen (Einsturztrichtern) bedecktes Karstplateau durchquert und oberhalb des Dorfes Zaloije Turske den Rand des fruchtbaren Beckens von Bihaö erreicht. Von der Höhe ist der Blick ein wundervoller. Die grüne Tiefe des Bihader Beckens liegt wie
An-sicht von Bihac.
ein trockengelegter See, ringsum eingefasst von flachen, gleichmässig hohen Bergesstufen, vor Augen. Von Süden kommend bricht die Unna aus einem dunkeln Defilé, um die trichterförmig spitz in die Lüfte ragenden Mali- und Veliki Ljutoö (941 und 1168 m) sich windend, hervor, durch-fliesst träge, sich immer vvieder ausbreitend und dann jäh eine Tuffbank hinabspringend, den Ackerboden des weiten Beckens, um sich im Norden bei den Mühlen von Kostei abermals in die sich zusammendrängenden Kalkberge einzuwühlen. Und drüben über der kroatischen Grenze schliesst der lang hingelagerte kahle Gebirgsstock der PljeSevica und anschliessend daran weiter gegen Norden das höhlenreiche und wasserarme Kapela-gebirge den Horizont ab. Von den die isolirten Kuppen beherrschenden Ruinen der verlassenen Vesten und Burgen sind von hier aus nur drei
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