hängen des bis 105 5 m hohen Rückens Tranjine (auch Dolovska strana genannt), endlich von den Abhängen des bis 860 m hohen Plateaus, auf dem die Ortschaft Borke sich ausdehnt, begrenzt wird. Er ist 20 km in südöstlicher Richtung von der Stadt Konjica entfernt. Nachdem man auf einem verhältnissmässig guten Reitwege den Ort verlassen und den imposanten Einblick in das von den schneebedeckten Spitzen der BoraSnica, Poslu&nik, Motika, Ortis, Kapa etc. umgrenzte Bjelathal genossen hat, beginnt der etwas steile, jedoch sowohl für Reiter wie für Fussgänger leicht überwindbare Aufstieg auf den Vrbassattel, von wo man auf der alten türkischen Heerstrasse, die von Sarajevo über Lipeta-Karaula nach Mostar und Nevesinje führte, das Plateau, auf dem die Ortschaft Borke liegt, erreicht. Die abgeholzten Lehnen der Borasnica, an denen in den siebziger Jahren eine englisch-französische Kompagnie nicht gerade zum Vortheil der Waldbestände gehaust hat, sowie die in der Ferne sichtbaren v V Spitzen des Osobac (2026 m), Posluänik (1744 m), Zivanj und Crvanj umgrenzen den Horizont. Nach etwa einer Stunde erreichen wir den steilen Rand des Plateaus, von dem der die Abwässer der BoraSnica führende Boraöki Potok in engen Schluchten und Kaskaden herabstürzt. Noch einige Schritte und es eröffnet sich uns ein wundervolles Bild. Durch saftig-grüne Gesträuche auf der Dolovska strana, tiefgrüne Waldbestände auf der Crnagora begrenzt, zeigt sich in der Tiefe der dunkelgrüne, spiegelglatte See, ein wahres Meeresauge, so verschieden in seiner Farbe von den übrigen hercegovinischen Seen, wie Place, Bak und Derjansko Jezero. Auf steilen Serpentinen erreichen wir in etwa einer halben Stunde (4 Marschstunden von Konjica) das Seeufer. Der wohl-thuende Schatten der Erlenbestände und die kaum durch den Schrei eines Buchhehers getrübte Stille nebst dem Blicke auf die ruhige, leicht gekräuselte Seefläche sind der Lohn für die kleinen Reisestrapazen. Der jetzige See bildet nur den kleineren und unteren Theil des grossen Beckens, welches, von der Crnagora (Jelovina), Tranjina, Ostra und Kosutica umgrenzt, steil gegen die Narenta abfällt. Die Konfiguration spricht dafür, dass ursprünglich das ganze Becken vom See ausgefüllt war, der von den zahlreichen dort befindlichen Quellen und dem Schneewasser aus dem umliegenden Gebirge gespeist wurde und erst nach und nach einen stärkeren Abfluss gegen die Narenta durch den Sisticabach, der sich zwischen die Kosutica und Jelik einzwängte, erhielt. Im Laufe der Zeit wurde der obere Theil des Sees durch das Gerolle und herabgeschwemmte Erde verschüttet und diesem Schicksal geht leider auch der heutige See entgegen. Nach der neuesten Aufnahme misst der See 26,42 Hektar, seine grösste Länge ist 786 m, seine grösste Breite 402 m. Nach einer unter den orthodoxen Bewohnern verbreiteten Sage soll der heilige Sava die Gegend, um die Bewohner wegen schlechter Auf- — 280 —