Avdi Beg hatte seinen Wagen zur Fahrt nach Zwornik gesandt. Es war eine wirkliche Kalesche, nur über alle Maassen verwahrlost. Dafür waren Pferde und Kutscher um so besser. Es war ungefähr ö'/t Uhr früh; dichter Nebel lag über der Gegend und der Herbst hatte schon stark seinen Einzug gehalten. Noch ein Winken, ein letztes »S Bogom!« (Mit Gott!) die Pferde ziehen an, wir sind wieder auf der Landstrasse. Es geht denselben Weg nach Ljubovija zurück, den rinusLeucodermis. . . .. , ir, . r . (Antoine) wlr ^ei er ^ nach Srebrenica verfolgt haben, nur ist es Sonntag und überall wandern Bauern und Bäuerinnen im Sonntagsschmuck zur Kirche. Bald ist Ljubovija erreicht, — ein Gruss hinauf zur Gendarmerie-Kaserne und dann weiter. Da erscheint die Sonne über den Kuppen der Azbuka, mit goldenem Scheine den weiten Wasserspiegel der Drina vergoldend. »Drina voda zeleni« (grünes Wasser der Drina) heisst es im serbischen Liede, und wirklich glänzt es im Strahle der Morgensonne wie Smaragd. Es ist eine genussreiche Fahrt, und stellenweise könnte man sich in Madagaskar glauben. Ganze Wälder von Farrenkraut stehen in den Lehnen längs der Strasse. Das ist nicht unsere heimische bescheidene Pflanze, das sind förmliche Bäume, manneshoch, wie aus vergangenen Weltperioden übriggeblieben. Es ist ein imposanter Anblick, der sich dem Gedächtniss unauslöschlich einprägt. Dann kommen gut bestellte Tabakfelder, Häuser auf beiden Ufern. Und wie auf bosnischer Seite auf wohlgepflegter Fahrstrasse unser Wagen dahinrollt, verfolgen auf serbischer Seite landesübliche Bauern- 15* Nach Zwornik. — 227 —