quemlichkeiten. Aber das alte gemüthliche orientalische Sommerlager ist verschwunden und das ist in gewisser Richtung zu bedauern. Dass das Kisel-jaker Sauerwasser seinen Markt gefunden hat und in übernachtete ich, nass zum Au der schmalen Bank einer Bade der Fojnica und sehnte mit ste dern den Morgen herbei. Jets es ein Kurhaus, europäische Lo häuser und alle möglichen Be Bauernbursche singt zur Tarnburica. (Motiv aus Kiseljak von W. Leo Arndt.) Tausenden von grossen Flaschen als Tafelgetränk versandt wird, ist dagegen eine erfreuliche Errungenschaft der Neuzeit. Nebenbei erwähnt, hat Bosnien einen Ueberfluss an Sauerwässern im ganzen Lande, doch dienen diese meist nur dem Bedürfnisse der in der Nähe einer Quelle Wohnenden. Von Kiseljak führt eine Fahrstrasse am Ufer der Fojnica nach der gleichnamigen kleinen Stadt, dem Centrum einer alten Eisenindustrie und des Quecksilber-Bergbaues. Die Lage des Ortes direkt unter dem Gebirgs-stocke des Stit ist reizend; eine wahre Waldidylle. Mohammedaner und Katholiken sind hier in gleicher Stärke vertreten; sie hatten sich nie befehdet, was dem Einflüsse der Franziskaner zuzuschreiben war, die hier ein berühmtes Kloster besitzen. Aui einem Felsen am Flusse, von dem man eine entzückende Aussicht über das ganze Thal geniesst, liegt das mächtige Gebäude zum heil. Geist. Im Klosterarchiv befinden sich die interessantesten bosnischen und türkischen Dokumente, unter ihnen der für die Katholiken in Bosnien hochwichtige Atname (Freibrief) des Sultans Mahmud II. Als nach dem Niederbruch der bosnischen Selbstständigkeit und nach dem Falle von Jajce der letzte König Stefan TomaSevic gefangen genommen, geschunden und geköpft worden war, als die grausamsten Christenverfolgungen eingeleitet wurden, wagte es der Vorsteher des Klosters von Fojnica, Angelus Zvizdovic, vor den furchtbaren Eroberer -zu treten. Im Feldlager von MilodraX (1463) bat er um Schonung und freie Religionsübung für die Katholiken und er erhielt nachstehenden Atname ausgestellt: »Ich, der ich bin der Sultan Mithamed Chan, thue zu wissen Allen und Jedem insbesondere, wie sich meine Gnade und meine Gunst bezüglich der bosnischen Mönche — Inhaber dieses kaiserlichen Fermans — manifestirt hat. Ich habe befohlen, dass Niemand dieselben beunruhigen oder hindern dürfe, oder sich in die Angelegenheiten ihrer Kirche