Nje u - B i 1 e k. gesehen von den unerschwinglichen Kosten, auf einen Widerstand stossen, der wegen seiner inneren Berechtigung gar nicht zu besiegen wäre. Von einer solchen Karstkultur kann demgemäss aus politischen Gründen nicht die Rede sein. Von Plana aus führt die Fahrstrasse in steter Senkung gegen das Becken, in welchem Bilek liegt. Es ist ein weiter Bogen zu umschreiben, ehe man zur Stadt gelangt, aber die sie umschliessende Ebene ist ungemein lieblich, überall sind Felder in üppigem Anbau. Nur von allen Höhen grüssen Forts als Wache gegen Montenegro. Bei Bjela Rudina hätten wir übrigens in der Luftlinie nur eine geringe Entfernung nach Vuöidö gehabt, wo 1876 die Montenegriner ihren letzten Sieg über die Türken erfochten. Bilek liegt am Rande einer Hochebene, der Bilek-Visoöina, auf welcher Tumuli und hohe Steindenkmäler längs des Weges förmliche Alleen bilden. Die Stadt ist nicht gross, zählt sie doch noch nicht 2000 Bewohner, aber sie ist rein und zum grossen Theil neu gebaut; es wurde auch den Mohammedanern aus Landesmitteln eine Moschee erbaut, da die alte zerstört worden war. Bilek besitzt grossentheils orthodoxe Bevölkerung, und so war für die Türken das Leben nie besonders angenehm; erst jetzt können sie ihres Daseins froh werden. In einem recht guten Restaurant »Zur Stadt Wien« kehrten wir ein, wo wir vorzügliches Bier, anständige Verpflegung und sogar eine Kegelbahn fanden. Einen Kilometer von der »Civilstadt« liegt aber das Militärlager »Neu-Bilek«, eine von festen Mauern umschlossene kleine Stadt für sich. Vom Lager und dem unmittelbar vorüberführenden Wege fällt das Terrain steil ab zur Schlucht der Trebinjiica, die aus einer Karsthöhle plötzlich als Fluss zu Tage tritt. Bilek ist trotzdem wasserarm; erst der gegenwärtigen Verwaltung hatte es eine grosse gemauerte Cisterne und nun auch eine Wasserleitung zu verdanken, ein Geschenk, das man — 352 —