Ueber Dalmatien ins Narentathal. ypressen griissten mich. In Trebinje, wo ich dem Meere so nahe, packte mich ein förmliches Heimweh nach den grünen Fluthen der Adria, nach Ragusa, dessen Geschichte mit derjenigen Bosniens und der Herce-govina so innig verwoben ist und in dessen Mauern ich im Verlaufe mehrerer Jahrzehnte oft und längere Zeit verweilte. Aber nicht den kürzesten Weg wollte ich dann von Ragusa nach der Narenta-Mündung einschlagen, um wieder auf hercegovinisches Gebiet zu gelangen, den Seeweg auf dem Dampfer, sondern ich beschloss, auch von Ragusa auf dem Landwege längs des Meeres meine Strasse zu ziehen, um die selten besuchte Enklave Kiek zu dürchkreuzen. Meinen Wagen hatte ich schon von Mostar aus längs der ganzen montenegrinischen Grenze benützt, ich hatte ihn ge-miethet, so lange und wo ich ihn gebrauchen würde, mit der einzigen Bedingung, ihn nach Mostar zurückzuführen. So gab ich denn unserem Kutscher den Auftrag, sich für I Uhr Mittags bereit zu halten, um die Fahrt nach dem alten siidslavischen Athen anzutreten. Es ist das nicht die geeignetste Fahrzeit für diese Gegenden, aber die Jahreszeit war schon weit vorgerückt — es war Ende September — die Sonne brannte nicht gerade mehr mit versengender Gluth und in der Höhe der zu übersteigenden Gebirge konnten wir auf einen frischen Luftzug vom Meere rechnen. Kopfleiste: Motiv aus dem hercegovinischen Karst. - 372 —