24 Trinkwasser gefehlt hatte, und «Irr Genuss unreifer Trauben Krankheiten erzeugte und die Reihen der Soldaten lichtete. Sogar die Erde zu Schanzkörhen musste aus grösser Entfernung in Weinsehläuchen herbei-geschatit werden, da der Boden in der Nähe nur ein nacktes Steingebilde ist. Der venezianische Geschichtschreiber Girolami Rrussoni (1673) beschreibt die Belagerung von Sehenico ausführlich. Im darauf folgenden Jahre 1648 wüthete in Sehenieo die Pest und raffte viele adelige Familien hinweg, und seit dieser Zeit her soll sich der Ort nicht wieder erholt haben. Die genannten beiden Ports vertheidigen die Stadt gegen die Annäherung des Feindes von der Landseite. Das Fort Barone liegt in Trümmern, aber das Fort Giovanni wurde 1837 zum Theil hergestellt. Wer eine schone Umschau gemessen will, dem rathe ich die höher gelegene Feste zu besteigen. Der Ueberblick so vieler kleiner Inseln und Buchten ist überraschend. Die Stadt selbst ist auf der Landseite mit einer hohen Mauer umgeben, welche in kleinen Distanzen gemauerte runde Bastionen und Thfirme hat. Auf dem nördlichsten und höchsten Punkt, aber noch innerhalb der Ringmauern, ist noch ein drittes Fort, Sla. Anna, ehemals Sanmichele genannt, wo man den neuen Kirchhof hergestellt hat. Auch dieses Schloss ist eine halbe Ruine und nur zur Noth restnurlrt. Es ist dieses das älteste Festungswerk der Stadt, so wie auch derjenige Stadttheil, welcher am Fusse des Kastellberges liegt, der älteste und schlechteste ist. Mehrere Häuser daselbst sind blos Trümmerhaufen. Man vermulhet, dass auf dem Platze, wo Sebe-nico steht, das alte Siceum des Ptolemäus oder Tariona des Plinius gestanden habe. Wahrscheinlich ist Sebcnico durch die Flüchtlinge von Seardona entstanden; jedenfalls ist die Stadt sehr alten Ursprunges. Im Jahre 1116, als König Koloman von Ungarn Herr von Dalmatien war, eroberte es der venezianische Heerführer Ordelaf Faiieri, und liess die Mauern demoliren. Im Jahre 1163 machte sich Stefan III. zum Herrn von Sehenieo, und «Ttheilte der Stadt dieselben Privilegien wie den Städten Trau und Spalato. Der griechische Kaiser Emanuel bemächtigte sieh der Stadt auf kurze Zeit, sie kehrte aber nach dessen Tode (1180) unter die ungarische Hoheit zurück. König Andreas von Ungarn überliess Sehenieo für Clissa den Templern. In diesem Jahrhundert trieben die Einwohner von Sehenieo Seeräuberei und wurden desshalh zweimal von Papst Alexander III. gewarnt, und zwar 1169 und 1177. Im Jahre 1378 besetzten es die Genuesen, allein der venezianische Admiral Victor Pisani griff die Stadt an und eroberte sie. Dies geschah im September des nämlichen Jahres 1378. als er mit einer Kriegsflotte von Cypern heimkehrte. Die Stadt hat bei dieser Erobe-