217 Die frommen Einwohner erbauten auf dem Platze, wo das Ungeheuer fiel, eine Kirche, und noch heut zu Tage feiern sie den 81. Oktober als den Namenstag des heil. Hilarius. Derselbe lebte in einem Kloster in Palästina , begab sich von da nach Dalmatien und verweilte einige Zeit in Epidaorus. Der Berg gniescnizza verdient bestiegen zu werden. Obgleich derselbe nur 3878 Wr. Fuss Höhe hat, so geniesst man von seinem höchsten Punkte dennoch eine Umschau, welche die Beschwerden des Ganges dahin reichlich aufwiegt. Das Kreisgebiet Ragusa liegt wie auf einer Landkarte ansgebreitet vor dem entzückten Rlicke. Gegen Nordwest erspäht man die Inseln Curzola, Lesina und sogar Lissa, welche wie Manlwurfshügel auf der unermesslichen Fläche des Meeres erscheinen. Auch die Stadt Trebigne und einen guten Theil der heutigen Herzegovina überblickt man. Im tiefen Hintergründe schliessen das herrliche Panorama die Hochgebirge, welche wahrscheinlich die Herzegovina von Bosnien scheiden. Gegen Osten thürmen sich die schroffen, nackten Berge von Niekcich, Korienich, Montenegro und Türkisch - Albanien auf. Der stets mit Schnee bedeckte Derg ßielotina ligurirt wie ein gewaltiger Riese unter den übrigen Bergen. In botanischer Beziehung ist die Ersteigung des Sniescnizza von grossem Interesse. Man findet auf dem Gipfel die schöne Wollblume mit den goldgelben Blumen, welche Herr Reichenbach in Dresden zur Erinnerung an den botanischen Freiherrn von Weiden Anthyllix Weldeniana benannt hat. — Da die Thal-ebene von Canali ringsum von Bergen und Anhöhen eingesehlossen ist, so wird sie im Winter mehrere Fuss hoch mit Wasser bedeckt. Im Frühjahre verliert sich das Wasser durch unterirdische Abflüsse, und der Bach Gliula, welcher am Sniescnizza entspringt; vertrocknet bis auf einen kleinen Wasserstreifen. Sobald das Thal trocken liegt, rühren sich alle llande der Anwohner, um die Feldarbeit vorzunehmen. Drollig ist die Tracht der Weiher von Canali. Dasllauplkleidungsstiick ist ein ärmelloser Kaftan von grobem braunen Wollstoffe, der unten am Saume mit einem Streifen von gelbem Tuche verbrämt ist. Der Hinterkopf steckt in einer weissen Haube, welche bei den Verehelichten in einem spitzen Sacke, wie ungefähr ein Klingenbeutcl endigt. Die Unverehlichten haben dieses Anhängsel nicht. Jedenfalls kleidet dieser An/.ug nicht gut. Wenn man von Canali nach Ragusavecchia geht, so sieht man rechts von der Strasse mehrere konische Hügel von aufgehäuften Steinen. Ich fragte den mich begleitenden Bauer, was denn diese Steinhügel zu bedeuten haben, da es nicht wahrscheinlich ist, dass man sie hlos aufgehäuft habe, um die Weingärten von Steinen zu säubern, und ich dachte mir, dass es Grabhügel (tumulij sein könnten, wie man deren den Reisebeschre|~