278 die kleine türkische Besatzung sich einschiflie und davonsegelte. Die Venezianer haben dann die Festungswerke erweitert, aber diese haben bei dem Erdbeben von 1667 stark gelitten. Im Jahre 1686 wurde Budua von So li man, Pascha von Scutari, mit 10,000 Mann angegriffen ; allein der venezianische Generalkapitän Cornare verteidigte es mit den vom Lande herbeigeeilten Flüchtlingen und den zu Wasser ange-kommenen Hilfstruppen so tapfer, dass die Belagerer unverrichteter Sache abziehen mussten. Budua samml dem benachbarten Landstrich Pastrovich ist erst seit dem Jahre 1420 den Venezianern zugefallen: früher war es theils unter byzantinischer und ungarischer Herrschaft, theils den Königen von Serblien und Rascien unterthan. Im Jahre 1366 wurde es vom ungarischen König Ludwig dem Serbenkönig Twartko abgenommen, ging aber an Twartko über, und wurde neuerdings von Sigmund acquirirt. Als im Jahre 1797 die venezianische Herrschaft ihr Ende erreichte, nahmen die Montenegriner Besitz von der Stadt, räumten selbe aber bei Erscheinen der österreichischen Truppen unter dem General Rukavina alsogleich. Im Kriege von 1813/1814 verständigten sieh die Panduren von Budua mit den Montenegrinern, um die Franzosen an einem bestimmten Tage anzugreifen, während der Vladika mit seinem Streiterhaufen zur bestimmten Stunde in Budua eintreffen sollte. Dies geschah am Morgen des 13. September 1813. Ein Pandur erschoss einen französischen Kapitän, ein anderer ermordete einen französisch gesinnten Geistlichen mit Namen Matkovich. Gleichzeitig drangen die Montenegriner in die Stadt. Die Franzosen waren nur in geringer Anzahl da, weil die Besatzung grösstentheils aus Panduren bestand. Einige retteten sich ins Kastell, andere wurden zti Gefangenen gemacht. Am folgenden Morgen versuchten die Montenegriner einen Angriff auf das Fort Trinità, welcher aber nicht gelang. Eine Kolonne von 300 Franzosen aus Cattaro wollte die Montenegriner vertreiben, wurde aber von den gut postirten ftiuntenegrinern angegriffen und musste sich mit grossem Verlust zurückziehen. Dann erschienen die Montenegriner neuerdings vor dem Fort Trinità, welches mit 50 Mann besetzt war, die sich ergaben. Die Montenegriner nahmen die drei darin befindlichen Kanonen mit sich fort, und verbrannten alles Uebrige, was von Holzwerk sich vorgefunden hatte. Budua ist eine sehr kleine Stadt. Das Innere entspricht der ärmlichen Aussenseite vollkommen. Enge, krumme, schlecht gepflasterte und mit schlecht gebauten Häusern besetzte Gässchen durchkreuzen sich in verschiedenen Richtungen. Ich bemerkte bei vieleu Häusern, dass sie nicht einmal Glasfenster, sondern blos Fensterbalken hatten, was im Wiuter eine grosse Unbequemlichkeit für die Bewohner