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wurde. Dieser Thurm steht elrenfalls nahe an (1er Dreigrenze. Die nächsten türkischen Nachharn sind die Spizzanoten, von dem kleinen Grenzdorf Spizza also hem*nnt. Die Bewohner dieser Gegend sind nm nichts besser, als die Crivoscianer bei Risano. Man kann von Budun zu Pferde an die Dreigrenze reisen, allein der Weg ist sehr holperig, und im Winter an einigen Stellen wegen der Bergwässer, welche quei über die Strasse laufen, nicht praktikabel. Auch zur See ist die Reise in jener Jahreszeit nicht angenehm, weil die ungestüme Bora oft unver sehens mit Heftigkeit über die Berge herabfährt und kleine Fahrzeuge in Gefahr bringt umzuschlagen oder aufs hohe Meer getrieben zu werden, wie es zu Anfang des Jahres 1850 zwei kaiserlichen Offizieren ergangen ist, welche ohne genügsame Lebensmittel drei Tage auf dem sturmdurchpeitschten Meere zubiingen mussten, ehe sie die Küste erreichten, und das auf einer Strecke, welche bei ruhigem Meere in zwei Stunden hätte zurückgelegt werden können.
Die Hlntgericlite unter den Gebirgsbewohnern de* Kreises
Cattaro.
     Die Blutgerichte, welche unter den .Morlaken längst abgekoinmen sind, weil es der Regierung in den von denselben bewohnten Gegenden leichter möglich ist, sie zu überwachen, finden dagegen unter den Bergsöhnen von Galtaro noch heut zu Tage stal», da sich die Bethei ligten wegen der Nähe der Grenze leicht durch die Flucht retten können, ehe sie der Arm der Gerechtigkeit erreicht. Da es unmöglich ist, sie dort ganz auszunkien, so liess sie die Regierung stillschweigend geschehen. Es wurde aber ein politischer Beamter (gewöhnlich der Priitor des Distrikts) delegirt, welcher den Gang der Verhand'ung überwachte. Seit der politischen Erschütterung im Jahre 1848 glaubten die Gebirgsbewohner des Kreises Cattaro keinen Herrn mehr über sich zu haben, und es sollen daher in den Jahren 1848 bis 1850 einige Fälle dieser Art mittelalterlicher Barbarei stittgefunden haben. Es gehl dabei wie folgt zu. Wenn ein Gebirgsbewohner einen Mord begeht, sei es absichtlich, oder aus Nothwehr oder auch nur zufällig, so muss er sich eiligst durch die Flucht über die Grenze retten, sonst würde er der Rache der Verwandten des Getödteten anheimfallen, oder von Gendarmen zur Haft gebracht werden. Allein nicht nur der Mörder, sondern auch dessen Verwandte sind der Rache blossgestellt, wenngleich sie nicht den geringsten Antheil dabei haben. Desshalb suchen die Verwandten des Mörders zuvörderst einen sogenannten Waffenstillstand, das heisst einen Aufschub der Ausführung des Blutgerichtes von mehreren