37 nicht zu passiren. Um dieser lästigen Passage auszuweichen, wurde im Jahre 1843 ein anderer Strassennrm über die Hochebene des Monte ¡Mossech geführt, deren Auf- und Absteigung sehr sanft ist (vergleiche Transversalstrassen). Es wird aber von leichtem Fuhrwerk, Heitern und Fussgängern dennoch die alte Strasse vorgezogen, weil sie kürzer ist. Dass von Dernis auch eine befahrbare Strasse in demselben Jahre nach Roncislap gebaut wurde, ward schon unter dem Artikel „Transversalstrassen * bemerkt. Dernis war bis 1647 in der Gewalt der Türken. Man sieht noch einen Büchsenschuss weit von der katholischen Pfarrkirche ein Minaret, welches bis auf die, zur Hälfte zerstörte Stiege und das Häuschen daneben gut erhalten ist. Es gleicht einer zwülfecki-Igen Säule. Auch die Rotunde der Kirche soll von einer Moschee stammen. Im bemerkten Jahre 1647 wurde Dernis von dem venezianischen Anführer Leonardo Foscolo nach einer heftigen Gegenwehr des Pascha von Bosnien, Mohamet Fekieli, genommen und besetzt. Auf halbem Wege nach Much passirt man die Ortschaft Kliake. Dort ist auch eine Lokalität, welche Trajanskigrad heisst, wo man römische Münzen findet. Spuren von Gebäuden sieht man auch im Dorfe Tapliü, welches beiläufig vier Miglien nördlich Dernis liegt. Dernis hat ausser seiner freundlichen Lage und Fruchtbarkeit der Ebene von Petrovopolje sonst nichts Anziehendes für Fremde. Jetzt kommen öfter welche dahin, um die Sleinkohlengruben am Promina zu sehen, wohin man zu Fusse bequem in einer Stunde gelangt, wenn man den kürzern Weg, welcher sich auf halber Entfernung von der Fahrstrasse trennt, einschlägt. Auf der Fahrstrasse selbst ist es um eine gute halbe Stunde weiter. Die Einwohner von Dernis leben grösstenthcils von der Bewirtschaftung ihrer Grundstücke. Sie gehören theils dem katholischen, theils dem griechischen Ritus an. VIII. DistriktScardona (slav. Skradin und Skardin). S c a r-dona ist ein Flecken mit 290 Häusern, deren Bewohner der drille Theil Griechen sind, 8’/4 Miglien von Sebenico und 20 Miglien von Bcnkevaz entfernt. Der Flecken ist ringsum von hohen Bergen umgeben und liegt am rechten Ufer der Kcrka, welche sich so sehr ins Breite dehnt (bei 150 Klafter), dass sie wegen ihres kaum merkbaren Gefälles mehr ein See als ein Fluss zu sein scheint. Auch die Ufer sind niedrig, daher nahe bei der Stadt, in der Lokalität S. Girolauio, ein Sumpf zurückbleibt , welcher im Sommer schädlich auf den Gesundheitszustand der Einwohner wirkt. Man passirt den Fluss auf einem platten Fahrzeuge mit Pferd und Wagen, wenn man von Scardona nach Dernis oder Sebenico reist. Unterhalb Scardona bildet die Kerka den See Proklian, welchen man quer durchschneidet, wenn man zu Schiffe nach Sebenico