266 junge .Männer wagten es als Anführer eines grösser« Haufens, die Schildwachen der Veste Santa Croee zu entwaffnen und in das Fort zu dringen, um die 80 Mann starke französische Besatzung zur Ueher-gabe zu zwingen. Dadurch wurde die Besatzung des verschanzten Seoglio S. Giorgio auch zur Kapitulation gezwungen, weil er von dem Fort Santa Croee beherrscht ward. ‘) Ferner nahmen armirte Merkantilschiffe von Perzagno und Dobrota zwei bewaffnete französische Peni-chen. pflanzten die österreichische Flagge darauf und führten sie dem komodore lloste zu. 4. Crivoscie. Ungefähr zwei Stunden Weges nördlich Risano liegt auf einem Gebirgsrücken die Gemeinde Crivoscie mit ungefähr 700 Einwohnern griechischen Ritus, weiche wegen ihrer Fehden mit den Türken allgemein bekannt sind. Man sagt, sie seien Abkömmlinge von Flüchtlingen aus der Türkei, wie die Uskoken, daher sie die Türken auch so nennen sollen. Sie leben in mehreren Ortschaften, deren Häuser zerstreut sind. Der Hauptort heisst Urnirce. Der äusserste Grenzposten auf der Hochebene gegen das Gebiet der Gemeinde Grahovo heisst Dragagl. Dort wurde im Jahre 1836 ein befestigtes Haus gebaut. Die Wohnungen der Crivoscianer sind womöglich noch schlechter als jene der Morlaken. Es sind nur Baracken von aufgeschichteten Steinen, welche sich gewöhnlich an Felsen anlehnen. Von einem Holzwerk ist daran nichts zu sehen. Das Mobilar-Vermögen eines solchen österreichischen Kabylen sind seine Waffen, welche Tag und Nacht nicht von seiner Seite kommen, und Schafe und Ziegen. Die Kleidung besteht in einer Tunika von grobem weissen Tuche, weiten türkischen Beinkleidern und um den Mittelleib eine rothe Binde. Nach Carrara's Kostümbildern tragen sie nicht einmal ein Hemd unter dem Ueberkleide. Ein wichtiges Kleidungsstück ist die Struka, welche sie gegen Wind und Regen schützt und auf der sie schlafen. Gefährlich sind sie nur ihren vermeinten Feinden, den Türken. Der Fremde hat nicht das Geringste zu fürchten. Von der Wiege an an alle körperlichen Beschwerden und Entbehrungen gewöhnt, sind sie von ungemein starker und kräftiger Natur, geübte Jäger und Schützen, behende Bergsteiger, übrigens unwissend und abergläubisch, aber mit ihrem armseligen Zustande keineswegs unzufrieden. Sie kennen ja nichts Besseres. Diesem Bilde gleichen auch die Grenzbewohner der ändern Gebirgsdistrikte des ') Sotizie intorno ulta miracolosa immagine di ¡Varia Vergine Sma. detta dello Scarpello da Dr. Vincenzo C. Hallarich, Canonico detta Cattedrale di Cattaro. Venezia 18'iH.