auf, und diese unternahmen von hier aus Streifzüge gegen die Türken bis in das Gebiet von Zara. Allein die Türken, welche sich dieses ihnen so gefährlichen Postens um jeden Preis bemächtigen wollten, Wo- durch Raub ihren Unterhalt zu 'gewinnen, da die Gegend um Zengg eine Steinwüste ist und der Mensch der Natur dort nur wenig abzugewinnen vermag. Die Türken, dadurch zurNothwehr gezwungen, errichteten nun ihrerseits auch eine Grenzmiliz, welche sie Mattclossi nannten. Diese ühertreflen an Kühnheit und Grausamkeit sogar die Uskoken, und Achten sich durch Einfälle auf das österreichische Gebiet, und zwar namentlich in die Orte Ottoehaz , Moscenizze , Bunizza und Runje in der Licca. Da nun die Uskoken ihre Kaubziige zu Land nicht mehr fortsetzen konnten, so verlegten sie sich mit allem Ernste auf den Seeraub, für welchen Zengg durch seine Lage grosse Vortheile darbot. Sie rüsteten kleine bewaffnete Fahrzeuge aus und lauerten in Buchten versteckt den türkischen und israelitischen Handelsschiffen auf, plünderten dieselben, erschlugen die Mannschaften und tührten die Schiffe stimmt Ladung nach Zengg. Vorzüglich machten sie im Kanal von S. Pietro di Nembo gute Geschäfte, weil dort zur Winterszeit die Schiffe ankern, um bei dem Herrschen der gefährlichen Bora das Aufhören derselben abzuwarten und den Meerbusen Quarner zu durchschiffen. Um die Schiffe zu sichern, erbauten die Venezianer daselbst ein Kastell und legten eine Resatzung hinein. Jetzt ist es der Verwitterung Preis gegeben. Die Uskoken verstärkten sich durch Zuzüge von ändern Abenteurern und Verbrechern aus Venedig, Dalmatien, Apulien. Rosnien und Albanien. Sie theilten sich in Bürger oder Haussässige (Cittmlini e CasiiUniJ, d. i. solche, welche in Zengg geboren und Eigenthum ererbt haben, in Söldlinge (SUpemliari) und in Avanturieri oder Glücksritter, das ist solche, welche nur zu gewinnen hofften, aber nichts zu verlieren hatten und wegen begangenen Verbrechen ihren Wohnort verlassen mussten. Sie theilten sich in Kompagnien von 50 zu 50 Manu, deren Anführer Vojwode genannt wurde Erzherzog Ferdinand, die Kriegstüchtigkeil dieser kecken Männer erkennend, unterstützte sic, und da sie sieh immerfort vermehrten, wies er ihnen Landstriche längs der kroatischen Grenze bis jenseits der Kulpa an, was aber die Folge halte, dass die .Uskoken räuberische Einfälle in das benachbarte venezianische Gebiet, sogar selbst in Krain machten, ja ich erinnere mich iu meiner Jugend über diese Einfälle ein langes Kapitel in .Valvasor's Ehrenspiegel des Herzogthums Kraiu« gelesen zu haben. Ferdinand, welcher inzwischen die Krone Ungarns erhalten und befürchtet hatte, dass die Grafen Frangipani die Stadt Zengg und ihr Gebiet gegen die Türken, welche unter Sultan Soli man Ansprüche darauf machten, nicht werden vertheidigen können , vereinigte Zengg mit den Ländern der ungarischen Krone. Die Uskoken hatten zwar den Venezianern in den Jahren 1570 bis 1573 im Kriege mit den Türken gute Dienste geleistet, da sie in den Sold der Republik getreten sind, während ein anderer Theil im Solde Ferdinands stand, allein