236 Stalaktitengebilde ergötzt. Es gibt nur einige kleine Thäler, welchen die Insulaner beiläufig 8000 Barillen Wein und 1000 Barillen Oel, jedoch nur bei ergiebigen Ernten abgewinnen. Davon wird die Hälfte von den Insulanern selbst verbraucht. Die Einwohner nähren sieh hauptsächlich vom Fischfang, und auch ihre Nahrung besteht grösstentheils in Fischen, da man kein Schlachtvieh dort hat, ja sogar frisch gebackenes Brot ist eine Rarität und die Einwohner behelfen sich mit Zwieback. Unter der ragusanischen Herrschaft sollen auch die kleinen Thäler mit Getreide bepflanzt gewesen sein, was aber die Insulaner jetzt nicht mehr thun, weil ihnen der Fischfang mehr Rechnung trägt. Die Zahl der Einwohner ist beiläufig 1340. Im Mai 1840 wurde auf Kosten des Triester Handelstandes provisorisch ein Leuchtthurm aufgestellt, der in einer 700 Pf. schweren, aus 16 Lampen bestehenden Laterne bestand, welche an die Spitze eines 75 Fuss hohen Mastbaumes aufgezogen wurde, welcher selbst auf einem 180' hohen in das Meer vorspringenden Felsen stand. Nun wurde vor wenigen Jahren ein wirklicher Leuchtthurm erbaut. Derselbe steht auf der Höhe der Landspitze, welche in der hydrographischen Karte des Mailänder Institutes mit dem Namen Punta Scrigeva bezeichnet ist und den Hafen Portorosso beherrscht. Derselbe liegt unter 42“ 43' Breite und 14° 31' Länge von Paris. Die Höhe der Laterne ist 330 Fuss über dem Meeresspiegel und kann auf 25 Miglien gesehen werden. Die Laterne wird mittels eines Fr es n e l’schen Apparats erster Klasse mit fixem Lichte beleuchtet. Dieser Leuchtthurm wurde erbaut, um die Schiller vor den vielen Klippen (Lagostim) zu warnen, welche in dunklen Nächten manchen Schifibruch verursachten, und um denselben die Richtung des Kurses nach Triest anzudeuten. Kreis Catiaro. Oer Kreis Cattaro grenzt nordöstlich theiis an die Herzegovina, theils an das Gebiet von Montenegro, östlich an das Gebiet von Türkisch - Albanien (Scutari). Südwestlich-wird er von dem Meere bespült , nordwestlich grenzt er an das Kreisgebiet Ragnsa, von welchem er durch das türkische Thal Sutoriua getrennt ist, welches nördlich der Punta d'Ostro in einem Vorgebirge (Monte Habile) endet. Als geographisch bestimmte Punkte kann man annehmen, nordwestlich: die Punta d'Ostro, südöstlich den Berggipfel Movar, welcher hart an der Grenze von Türkisch* Albanien liegt (siehe Tafel im Anhang). In der Volkssprache nennt man das Kreisgebiet Cattaro gewöhnlich die liocca oder Le Bocche und die Einwohner Bocchesen. Dieser Name entstand von dem Kanal von Cattaro, welcher eine 16 Miglien lange.