180 miano Juda, über di*n Verrath seines Schwiegersohnes und der Venezianer zur Verzweiflung gebracht, stiess sich den Kopf an der Schiff-wand entzwei. Dies geschah im Jahre 1204. Der abgesandte venezianische Patrizier Lorenzo Uuerini wurde nun zum Conte der Stadt gewählt. Die Wahl hatte in dem Augenblicke statt, als der Pöbel den Re-giernngspalast plünderte. Querini’s Nachfolger, Johann Dandolu (1216), machte durch sein herrisches und stolzes Benehmen den Ragusa-nern bald fühlbar, dass sie ihre Unabhängigkeit eingebüsst hatten. Die Venezianer Hessen es ihrerseits auch nicht an Umtrieben fehlen, welche dahin zielten, den Parteigeisl zu nähren und das Volk vom Senate abwendig zu machen. Dieser aber durfte es in seiner Ohnmacht nicht wagen, sich mit der mächtigen Signoria zu entzweien, und dennoch dauerte das Protektorat 154 Jahre, nämlich von 1204 bis 1358. Nun aber traten günstigere Konjunkturen für Ragusa ein. Die Ungarn rückten nämlich mit grösser Macht in Dalmatien ein, und eroberten am 13. September 1358 Zara. Diesen Umstand benützte die Adelskorporation von Ragusa und sandte eine Deputation an den ungarischen Hof ab. Es wurde sofort eine Konvention mit demselben abgeschlossen, kraft wrelcher Ragusa gegen einen jährlichen Tribut unter Ungarns Schutz trat und so hörte das Rektorat auf. Der Senat trat wieder wie früher in seine eigenen Rechte ein, und von dieser Zeit an wurden die Rektoren monatlich gewählt. . ,-J Der Rektor wohnte während seiner Rektorschaft im Regierungspalaste, welchen er nur bei Volksfesten und Verpachtung gewisser Einkünfte verlassen durfte. Er war in einen Mantel von rothem Damast (Toga) gehüllt, und hatte Schuhe und Strümpfe von derselben Farbe (schon bei den byzantinischen Kaisern die Insignien der höchsten Gewalt). Auf der linken Seite des Mantels war eine Binde (Stolone) von schwarzem Sanunt angeheftet. Eine grosse Lockenperriicke wallte über Nacken und Schultern herab. Alle Gerichtspersonen, vom Senator angefangen bis zum Abschreiber trugen schwarze Mäntel und grosse Lockenperriicken, und wurden Toyali genannt. Das Abzeichen der Togati aus dem Adel waren drei kleine Borden, welche an der Toga aufgenäht waren, während die nicht adeligen Togati deren nur zwei hatten. Dieses mit den modernen Trachten so sehr kontrastlrende Aintskostume verschwand mit dem Falle der Republik, aber noch bei meinem Dortsein wurden die grossen Perrücken bei Mummenschanzen des Karnevals aus den Rumpelkammern hervorgesucht. Wenn der Rektor aus dem Regierungspalaste ging, so wurde er von dem Personale des kleinen Rathes und der sogenannten Cancelleria begleitet. Vor ihm her zog eine Musikbande, und hinten drein folgten zwöll rothgekleideteMänner, Sdnri genannt, welche den Dienst im Innern des