82 I scbnssweite beherjrseht wird, und sie bei dem jetzigen Stand der Kriegs-kunst nicht mehr haltbar ist, so Messen schon die Venezianer die Festungswerke in Verfall gerathen und die Franzosen gestatteten die De-molining derselben. Trau war einst eine kleine Republik. Im Jahre ] 1123, während die venezianische Flotte an der Kiiste von Syrien he- I schädigt war, erschienen die Sarazenen im adriatischen Meere mul plünderten die Stadt. Im Jahre 1378 bemächtigten sich derselben die 1 Genuesen, überwinterten dort und erweiterten die Festungswerke. Die Venezianer unter Pisani's Führung, wollten die Stadl den Genuesen | entreissen, machten mehrere Angriffe ohne Erfolg, bis sie selbe im ' Friedensschlüsse 1379 zurück erhielten. Im Jahre 1419 erschien der venezianische Admiral Peter Loredano mit 13 Galeeren und da die ' Einfahrt auf der Westseite mit einer Kette gesperrt war. schiffte er Geschütz aus und beschoss die Stadt von der Insel Run und von den Schiffen zwei Tage hindurch. Bei der Beschießung wurde in Raima- | tien das erste Mal der Donner gegossener Kanonen gehört. Der ungarische Kommandant befürchtete einen Sturm und nahm die Flucht. Die I Besatzung ergab sich auf Diskretion. Die Einwohner schickten Deputate nach Venedig, und Trati unterwarf sich der Republik mit Beibe- | haltnng der allen Munizipal-Immuuitäten. Dies geschah am 18. Jan- | ner 1420. Die Stadt ist klein. Ich brauchte zur Umgehung derselben eine kleine Viertelstunde. Die Gassen sind enge und krumm und mit altersgrauen Häusern besetzt. Der kleine Hauptplatz ist öde wie ein Kirchhof. Die ehemalige, mit den Attributen venezianischer Herrschaft geschmückte Loggia gibt nur mehr ein Bild der Hinfälligkeit menschlicher Machwerke. Der im Hautrelief gemeiselte venezianische Löwe an der Mauerwand verdiente besser konservirt zu werden. Des Städtchens schönste Zierde ist die ehemalige Kathedr.il-. jetzt Kollegialkirche. Sie ist im gothischen Style erbaut und entstand ungefähr in der Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts. Farial i im lllyrico sacro gibt vollinhaltlich den Baukontrakt, welchen die Stadt im Jahre 1421 mit dem Baumeister Matthäus Goykovich wegen Wiederherstellung , der durch die Sarazenen zerstörten Kathedralkirehe abschloss. Wahr-1 scheinlich ist dieser Goykovich der nämliche Baumeister, welcher 1 später den Dom in Sebenico erbaut hat; denn die Skulpturarbeiten an dem Portale haben eine auffallende Aehnlichkeit Sie stellen Bären. Ka-mehle, Elefanten und andere Thiere vor, mit Arabesken auf den Pfeilern und Thorbogen. An den Seiten sind zwei grosse Figuren, Adam und Eva darstellend, aber im plumpen Style gemeiselt. Die Vorhalle bildet ein Gewölbe des Gloekenthurmes. welcher in eine pyramidenförmige, spitzig zulaufende Kuppel endigt. Das Schiff der Kirche wird