14 findet, z. B. Billards, Spieltische und Spielkarten, Schaehbrete, Nahrung: für den Gaumenreiz u. s. w. Auch der Geist kamt sich vergnügen und nähren an der Lektüre allerlei politischer und Unterhal-tnngshliifter in italienischer, französischer, deutscher und slavischer Sprache. In Bezug auf die Genüsse des sozialen Lebens gleicht Zara den Italienischen Städten und ist daher mit deutschen Provinzial-Hanpt-städten nicht zu vergleichen. Selbst die Lage der Stadt lässt Vieles zu wünschen übrig. Man denke sich eine wüste, mit Steiublöcken und Gestrüppe bedeckte, mehr ebene als hügelige Gegend, welche in der Entfernung von einigen Meilen von dem kahlen an der kroatischen Grenze hinziehenden grauen Velebithgebirge begrenzt ist, und am äussersten Saume dieser öden Gegend, dort wo sie das Meer begrenzt, eine Stadt, und man hat ein ungefähres Bild von Zara. Menschlicher Fleiss hat zwar dem steinigen, mit eisenschüssiger Erde bedeckten Boden hie und da einen Weingarten oder einen Fleck für einen Oel-oder Mandelbaum u. s. w. abgetrotzt, aber das ist auch Alles. Lm den Anblick einer schönen ländlichen Gegend zu geniessen, muss man eine Stunde Weges in nordöstlicher Richtung etwas bergan fortgehen, dann öffnet sich dem Blicke ein schönes fruchtbares Thal, welches sich von Boecaguazzo bis Cerno und von da bis Babindub (beiläufig drei Stunden lang) hinzieht; aber selbst diesem Thale fehlt jene lebendige Frische, jener idyllische Reiz, welcher den nordischen Gauen eigen ist, und dann erst die Aermlichkeit der wenigen Häuser und ihrer Bewohner! Der besuchteste Spaziergang in der Nähe der Stadt ist auf die sogenannte Spianata (das Glacis des Horn werkes), aber die wenigen dort längs der Strasse gepflanzten Maulbeerbäume gewähren nur einen spärlichen Schatten. Etwas weiter ist das sogenannte Albaneserdörfehen. Die Bewohner desselben, meistens Landbauern, sind Abkömmlinge einer katholischen albanesisehen Kolonie, welche auf Veranlassung eines Erzbiseho-fes in Antivari, mit Namen Vineenz Zmajevich, aus Pcrasto gebürtig und nachherigen Erzbischofes in Zara, und des venezianischen Patrizier Erizzo. ungefähr im Jahre 17^0 ihr Vaterland verlassen und unter den Auspizien ihres Protektors dieses Dörfchen erbaut haben. ') Der eigentliche Name des Dorfes ist Erizzo. Die Bewohner desselben, deren *) Dieser Kirchenhirt nahm sich der unterdrückten Katholiken in Albanien sehr an. Im Jahre 1703 berief er die lfisehöfe von Albanien, Bosnien und Serbien nach Alessio, um mit ihnen zu herathen, wie man den l’ln-kereien von Seile der Türken enlgcffcntretcn könne. Man beschloss die Vermittlung der Gesandtschaften der christlichen Mächte in Anspruch 7.11 nehmen. ( ¡Memi.rip per serrirr ulta storia ecclesinsliva tiri ircul 18. A’n-