137 vermuthet man die Steinbriiehe., welche die Steine zum Baue der Residenz des Kaisers Diokletian geliefert hahen sollen. Bei Bovovischie linde» sich ein stark eisenschüssiger Thon, welcher mit Kalk gemischt ein gutes Cement gibt und hier in Spalato von den Maurern häufig zum Vusmauern unterirdischer Kanäle und anderer der Feuchtigkeit ausge-setzten Mauern benützt wird. In kirchlichen Angelegenheiten steht die Insel unter dem Bischöfe von Lesina, mit welchem Bisthume sie schon im Jahre 1145 vereinigt wurde. Die bewohnten Orte der Insel sind folgende: 1. Castel S. Pietro in der westlichen Hälfte der Insel, im Angesicht von Spalato, mit einem künstlichen aber ganz verschlemmten Hafen Zu S. Pietro gehören die Ortschaften Spliska, Mirce und Scrip, erstere beide am Meere, die dritte etwas davon entfernt. 2. Neresi mit der Ortschaft Drace-vizze, beide im Innern der Insel. 3. t’astel S. Giovanni am Meere mit der dazu gehörenden vom Meere entfernten Ortschaft llumazzo inferior, ’» Mi Ina mit der Ortschaft Bovovischie, beide am Meere. Das Dorf Milnä hat eine hübsche Kirche und einen sehr guten Hafen, wo das von Lesina kommende Lloyd'sche Dampfschiff seit März 1853 übernachtet. Der Ort und Hafen hat viele Aehnlichkeit mit Lussin piccolo. nur ist er kleiner und ärmlicher. 5. Pueischie mit den Ortschaften Prasnizze, llumazzo superior, Selza, S. Martino. Povie und Villa nnova. Davon liegen Pueischie. Povie und S. Martino am Meere, die übrigen davon entfernt. 6. B o I an der Südküsle Am Kusse der steilen nackten Kiisten-herge, nur sechs Miglien von der Küste von Lesina entfernt. 7. Po-stire am Meere mit der davon entfernten Ortschaft DoI-Neresi war unter der venezianischen Herrschaft der llauptort der Insel. Dort war auch der Sitz der Verwaltungsbehörde. Noch sind der Palazzo di Reg-genza und die Loggia puhhliea vorhanden, wurden aber von dem Zahne der Zeit stark benagt. Der Ort zählt beiläufig 900 Einwohner in 230 Häusern. Da aber der Transport der Baumaterialien, z. B. Ziegel, Bauholz u. s. w., sehr beschwerlich und kostspielig ist, so können sich nur die wohlhabenden Familien gute Häuser bauen. S. Pietro bietet wegen seiner Lage am Meere mehr Bequemlichkeiten, sowohl für die Administratoren als für die Administrirten, desshalb w'iirdc es vorgezogen und die Prätur dahin verlegt. Mich hat übrigens die Lage von Neresi sehr angesprochen. Es liegt am Saume eines ^egen Milnä hinziehenden fruchtbaren Thaies, welches am Standpunkt der Pfarrkirche einen recht freundlichen Anblick gewährt. Da aber der Ort ziemlich hoch auf dem Abhang eines Berges liegt, so wird den Einwohnern die Bora im Winter sehr beschwerlich. Es führt von S. Pietro ein guter Reitweg dahin, welchen ich zu Fusse in anderthalb Stunden zurück-