41 sovaz und S. Areangelo bildet die Kerka einen anderen Fall, den Wasserfall von Roncislap genannt, davon sich eine gelungene kolorirte Abbildung nach einer Originalzeichnung des Herrn Alt aus Wien in meiner Beschreibung „des Königreiches Dalmatiens“ , Wien 1841 bei H. F. Müller, befindet. Dieser Wasserfall gewährt beinahe dasselbe Bild wie jener erste Fall , von dem wir oben sprachen, wenn man letzten von der Barke aus betrachtet, aber nur in einem kleineren Massstabe; denn das Wasser fällt nicht so hoch und quillt in kleinerer Menge aus dem Gesträuche hervor, dass man gar nicht weiss, wo es herkommt, so wenigstens bei dem Wasserstand im Sommer. Den bereits besprochenen Fall Mainalovich in der Nähe von S. Arcan-gelo habe ich nicht selbst gesehen, aber einer meiner Bekannten, welchem ich ein gesundes Urtheil zutraue, findet ihn interessanter als jenen von Roncislap. Sowohl beim Wasserfall bei Scardona als bei dem von Roncislap, welches eine Häusergruppe ist, befinden sich einige Mühlen von eben der antediluvianischen Bauart wie alle Mühlen des Landes. Bei jenen von Scardona sah ich auch eine Walkmühle. Die ganze Maschine besteht aus einem Baumstamme, in welchem statt des Rades Dauben eingesetzt sind, die ein paar einfache Poclier oder Stampfer in Bewegung setzen, um die von den Morlaken gewebten Wolldecken (Kotzen) zu reinigen. Man kann sich nichts Einfacheres denken als diese Walkmaschine. Die oben erwähnte Strasse längs der Kerka wurde in den Jahren 1843 und 1844 von der Steinkohlengewerkgesellschaft wegen der vielen Felsensprengungen mit grossen Kosten hergestellt aus folgender Absicht. Man gedachte die aus den Prominaminen gewonnenen Kohlen nicht mehr wie bisher nach Sebenico auf der Achse zu fahren, sondern bis Roncislap, wohin der Weg um fast drei Stunden kürzer ist. In Roncislap ist ein grosses Gebäude mit Magazinen zur Aufnahme der Kohlen erbaut worden. Von da hätten die Kohlen abwärts auf der Kerka bis Kuk gefahren und daselbst wieder ausgeladen und zu Laude bis zu einem ändern Gebäude, S. Giuseppe genannt, auf Wagen transportirt, dort abermals auf Barken geladen und nach Sebenico verschifft werden sollen. Die Gebäude in Roncislap und S. Giuseppe sind sehr solid, und mit Asphalt gepflastert. Letzteres hat statt der Bedachung eine mit Asphalt belegte Terrasse. Ich fand aber Niemand da, als Wächter, und diese klagten über die ungesunde Luft im Sommer. Diese Strasse hätte in einen Schienenweg für Pferdekraft verwandelt werden sollen, und wurde blos hergestellt, um dem Wasserfall bei Scardona auszuweichen. Allein noch immer geht der KohlenIransport wie früher nach Sebenico, wo ein grosses Depot ist, und wo sich auch das in Dalmatien fahrende Lloydsehe Dampfboot mit Kohlenvor-