267 Kreises Cattarg. Die meisten Exzesse lallen in Grahovo vor. Grahovo ist ein Dorf auf einem Gebirgsrücken, welches einst türkisch war, allein unter den Venezianern hatte sieh ein Tlieil der Einwohner von der türkischen Herrschaft losgesagt und beobachtete seither eine Art Selbstständigkeit, und seitdem leben sie mit den Türken in Fehde. Die Grahovianer haben, wenn sie in ihren Baracken der nächtlichen Ruhe pflegen, stets die geladene Flinte neben sieh, um bei dem ersten Allarm auf den Beinen zu sein, wenn ein Ueberfall in der Absicht Vieh zu stehlen von Seite ihrer Feinde stattfindet. III. Distrikt Castelnuovo. Castelnuovo (slavisch Ktislelnori und K/fstela noroga, lateinisch Neocastrum) ist eine kleine Stadl am nördlichen Ufer des Kanals von Cattaro an der Mündung der nach Westen ziehenden Meeresbucht, Rai von Topla genannt, auf dem Abhang eines etwa 2ÜÜ Fuss hohen Berges und gewährt, wenn man sich derselben von Porto Rose her nähert, einen höchst pittoresken Anblick. Die Stadt ist nach einem sehr alten Systeme mit Mauern und Thürmen befestigt. Einer dieser Thürme, welcher in der Tiefe des Bergabhanges auf einem vom Meere bespülten Felsen liegt und Caslel di mare genannt wird, vertheidigt die Annäherung zur Stadt von der Seeseite. Hinter ihm am nördlichen Ende der Stadt ragt ein anderer fester Thurm empor, Castel di terra genannt, und vertheidigt sie in verschiedenen Richtungen gegen Angriffe von der Landseite. Man hat von den Zinnen dieses Thurmes eine herrliche Aussicht auf einen grossen Theil des Kanales und auf die östlich hinziehenden majestätischen Grenzhergc. Die Stadt hat zwei Thore, davon eines zur Strasse nach Ragusa (portu terra und portu gründe), das andere (portu mare) zum Meere hinabführt. Innerhalb der Umfangsmauer befindet sich ein anderes Festungswerk, welches einem Horn werk gleicht und Santa Chiara heisst. Sämmtliche Einfassungsmauern, Thürme und Bastionen hat die gigantische Faust des Dämons der Unterwelt gewaltig geschüttelt und gerüttelt. Das Werk Santa Chiara ist eine vollkommene Ruine. Castel-uuovo wird heut zu Tage als keine Festung betrachtet. Eine kleine Miglie nördlich der Stadt liegt auf einer Anhöhe das Fort Spagnuoio, in der Volkssprache Gornjgrad (die obere Stadt) genannt. Es bildet dasselbe ein regelmässiges Viereck. An j**der Ecke befindet sich ein kleiner fester Thurm, welcher als Bastion dient. Dieses Fort dominirt die Umgegend und verlheidigt die Annäherung zur Stadt von der Strasse von Ragusa her. Es befindet sich im guten Zustand und wird auch in demselben erhalten. Die Russen hatten es während ihres Aufenthaltes in Cattaro sammt der Stadt Castelnuovo besetzt. Am 1. Oktober 1806 erschienen einige Bataillone Linientruppen unter Anführung