55 Durchmesser und hat vier halbrunde und drei gradlinige Vertiefungen, in welchen man nach der Umgestaltung des Tempels in eine christliche Kirche einen zweiten Eingang und Seitenaltäre angebracht hat. Acht Säulen von orientalischem Granit von 24' Höhe (ohne Gebälk) und 21/,' Durchmesser, tragen ein Gesimse ans weissem Marmor, welches an der Wand herumlauft. Weil sich die Skulpturarbeiten des Gesimses auf den Mythos der Diana beziehen, so folgerte man daraus, dass dieser Tempel ursprünglich nicht dem Donnergotte, sondern der Jagdgöttin geweiht gewesen sei. ’) Dieser Meinung ist auch Visconti. Man kann aber dagegen einwenden , dass die Römer derlei Jagden darstellende Verzierungen auch bei Bauwerken aller Art angewendet haben. Das Gesimse tragen acht andere kleine Säulen aus grünlichem Marmor (aber nicht rerde nntico, wie ich irgendwo las). Dann erst wölbt sich die Kuppel über die Rotunde, welche ein Gewölbe von dünnen halbrunden Ziegeln ist, die der Länge nach eingesetzt sind. Ursprünglich batte dieser Tempel kein Fenster, wie dies bei den Alten so Sitte war. Jetzt aber sind mehrere Fenster angebracht. Aus der Kleinheit des Durchmessers des innern Theiles lässt sich wahrnehmen, dass dieser Tempel für einen christlichen Dom der Stadt Spalato viel zu klein sein müsse. Der Eindruck, welchen sein Inneres auf den eintretenden Fremden macht, rührt daher blos von seiner eigenthütnlichen Bauart und den fünfzehn Jahrhunderten, w'elche aus der schauerdunkeln Wölbung herabdämmern, und ans dem Stempel des Antiken, der dem Ganzen aufgedrückt ist, her. Gegenwärtig ist dieser Dom der Himmelskönigin (Maria Himmelfahrt) und die Kapelle in demselben dem heiligen Doimus geweiht. Dieser heilige Doinnis (auch Duimus und Dumnius) war, wie die Legende sagt, der erste christliche Bischof (ProforpiKcopiis, siehe Farlati) in Dalmatien, und wurde von dem heiligen Apostel Petrus, dessen Jünger und Täufling er war, im Jahre 65 nach Christi Geburt, als l’rimas von Dalmatien nach Salona gesandt. Nachdem derselbe die bischöfliche Kirche in Salona gegründet und viele Wunder gewirkt hatte, wurde er zur Zeit der Begierung Trajans unter dem Präfekten Mauritius selbst ein Opfer seines Religionseifers. Seine Gebeine wurden erst im siebenten Jahrhundert gefunden und in Salona beigesetzt, aber erst im Jahre 177D ') Von den Ruinen eines Dianentempels auf dem Berge Marian, deren einige Reisebcschreiber Erwähnung machen, ist mir nichts bekannt. Man erzählte mir jedoch, dass man einst Spuren eines römischen Gebäudes zwischen dem Kirchhof S. Stefano und der zerstörten Villa Capogrosso gefunden hatte. Andere versetzen den Dianenteinpel in die Gegend der Kirche Spinuzzi. Sichtbar aber ist nichts davon.