87 vorüber ist, dir Dörfer «her bestehen. Die Landschaft von Cnstella ist eine fruchtbare Ebene zwischen dein Cabanergebi rge, dessen höchster (¡ipfelder Kosjak (gleichbedeutend mit Mont caprariut), und dem Meere. Die gute Fahrstrasse führt mitten durch die Ebene, welche mit Reben, Del-, Mandel- und liranatäpfelbäumen reichlich bepflanzt ist. Ich habe sie mehr als einmal zu Kusse durchwandert, indem ich mich von Bar-cagno bei Spalato nach dem ersten Castello, das ist nach Castell Sus-suraz über den Kanal setzen liess. Die Dörfer so hübsch und freundlich sie sich in der Ferne ausnehmen, sehen doch in der Nähe beschaut nur ärmlich aus. Es fehlt ihnen jener Schmuck an Nettigkeit und Ländlichkeit, durch welchen sich z. B. alle Dörfer in der Nähe von Wien und Linz auszeichnen. Man findet darin mitunter recht solid und schön gebaute Häuser, wo man alle Bequemlichkeiten eines Landaufenthaltes geniesst. Mehrere Familien aus Spalato haben dort Landhäuser und bringen die Zeit der Weinlese und Olivenernte dort zu. Die Mädchen wohlhabender Familien gehen an Festtagen in Scharlachluch gekleidet. Hals und Brust sind mit goldenen Kettchen und Medaillen behängen. Das schwarze Haar ist in Zöpfe geflochten, welche am Scheitel zusammengehalten werden. Ein kleines weisses Tuch bedeckt den oberen Theil des Kopfes. Dieser Anzug kleidet die Castellanerin recht gut. In der Gegend von Castelia stand unter der Herrschaft der Römer ein Ort, in welchen der Kaiser Claudius die ausgedienten Soldaten zu verlegen pflegte. Nach Plinius1) lieisst der Ort Sicuni; auf der Peut in ger’sehen Tafel wird der Ort Sictit genannt. Man weiss nicht wo dieser Ort gestanden habe. Einige meinen zwischen Castellvecchio und Castellnuovo bei der Punta Gostin, Andere meinen in der Nähe der Landspitze Tarze. Denksteine wurden in mehreren Lokalitäten der Ca-stella ausgegraben. Cippusdeckel sah ich mehrere bei Brunnen; sie dienen den Dorfbewohnern statt der Waschtröge. Diese Cippus sind meistens aus Stinkstein gehauen, welcher bei Trau brechen soll, jene von Salona aber aus dem gewöhnlichen Kalkstein. III. Distrikt Sign (slavisch StnjJ. Sign, ein Marktflecken in einem grossen, weifen, mit vielen Hügeln durchkreuzten Thale. Man hat über die Entstehung des Ortes kein sicheres Datum. Der Sage nach haben die Türken im sechzehnten Jahrhundert das jetzt zerstörte Bergschloss erbaut. Im Jahre 1686 wurde dasselbe von dem venezianischen General Pietro Valiero vergeblich angegriffen. Der Pascha von Bos- *) Sicum in quem locum Dums Claudius veteranos misit. Plinius L. 2, C. 26. In den alten Ausjpben des Plinius, r. B. in jener vom Jahre 1473 in Rom und vom Jahre 1472 in Venedig, heisst es Siculi und Stell.