92 auch Gräber mit Kreuzen sieht, so sind die Gräber der Christen aus späterer Zeit, Niehl weit von der erwähnten ßuine der Kirche und zwar so ziemlich auf halbem Wege von Verlicca bis 2uin Grenzposten Unirte ist die grosse Urspriingsquellc der Cetina, welche Jurebizza heisst (vergl. Celina). Sie bildet ein. wie mein Begleiter sagte, in der Mitte grundloses Wasserbecken, in welchem die Morlaken schmackhafte Forellen fangen. Kiue Viertelstunde Weges davon liegt am Sockel des Berges Diñara, oberhalb der letzten Ursprungsquelle der Cetina, die Kalksin-tergrotte. Der Weg zu derselben fuhrt durch eine Thalschlucht; denn sie liegt in einer thalförmigen Einsattlung, so zu sagen zwischen den Bergen Diñara und Ghujat. Der Eingang in die Grotte ist enge und man steigt über Steingerölle gäh abwärts. Dann gelangt mau sogleich in eine Art ziemlich geräumiges Gewölbe, welches aber von der Oeff-nung des Einganges entfernt und daher so finster ist, dass man ohne Leuchte nicht einige Schritte weit sehen kann. Dann geht die Grotte in verschiedenen Krümmungen immer tiefer in den Berg hinein und man gelaugt auf einen schlammigen Buden, bald auf-, bald abwärts steigend. Ungefähr in der Mitte verengt sieh die Grotte so sehr, dass man in aufrechter Stellung nicht mehr hindurch kommen kann, sondern kriechen muss. Hat man diese Groltenenge passirf, dann erweitert sie sieh und man hat bald wieder eine eben so enge Passage vor sich, und der Weg soll nach der Versicherung meiner Führer so gäh abwärts führen, dass man ohne ein Lenkseil. welches man oben anbindet, nicht fortkommen kann. Man behauptet, dass man in eine schauerliche Tiefe käme und Wasser rauschen höre, welches man für das Wasser der Cetina hält. Itie Grotte selbst ergötzt das Auge durch die verschiedenen bizarren Formationen des Kalksinters, welche hier Säulen, dort Pilastern gleichen, ilie das Gewölbe zu tragen scheinen. Uebrigens steht diese Grotte ihrer Schönheit nach weit hinter der Adelsberger Grotte. Es muss sehr oft in derselben Feuer angemacht worden sein, denn die Stalaktiten, welche in der Adelsberger Grotte weiss wie Alabaster sind, sind hier vom Hauche so geschwärzt, wie die Wohnungen der Morlaken. Ich fand allerlei Namen auf dem schwarzen Grunde weiss eingeritzt : denn wenn man z. B. mit einem Metallstift Buchstaben darauf ritzt, so erscheinen sie weiss, da der Rauch nur die Oberfläche schwärzte. Wor selbe besuchen will, muss sich in Verlicca einen Führer miethen und mit Kienholz zur Leuchte versehen. Es ist diese Grotte dieselbe, von welcher Fortis in seinem Buche über Dalmatien unter der Uebersehrift »Unterirdische Reise* spricht. Ein gewisser Lovrieh hat sich die Mühe genommen, die Längen und Breiten.