63 Basrelief den Durchzug der Israeliten durch das rolhe Meer darstellt. In dieser Kirche ruhen auch die dalmatinischen Chronisten Thomas ; Arehidiaconus (f 1568) und Markus Marulus (Maroli t 1524) friedlich neben einander. ') — Liebhaber von Gemälden, finden in der Kirche des Nonnenklosters Santa Chiara an einem Seitenaltar (rechts, wenn man auf den Hochaltar ztigehf) ein schönes Gemälde den h. Nikolaus von Bari vorstellend, von Cadorino. Mein Freund l’oiret stellt dieses Gemälde sehr hoch. Ehemals gab es in Spalato noch mehrere Kirchen und Klöster, welche aber seit dem Erlöschen der venezianischen Republik aufgehoben wurden. Die jetzige Kaserne und das Militär-Hospital waren Nonnenklöster. In dem letztem, welches Vonreuto S. Arneri hiess, wurde im Winter des Jahres 1828 ein Rauchfang gebaut, um ein Krankenzimmer zu erwärmen. Als man einenTlieil des Dachstuhls abdeckte, fand man in einem Winkel, welcher,vermauert war, 20 bis 30 Leichen von Kindern verschiedenen Alters, welche in roh \ zusammengenagelten Kistchen lagen. Dieselben wurden in den Hof des ; Spitals herabgetragen, wo ich sie selbst sali. Da nur adelige Fräulein in das Kloster aufgenommen wurden, so gab dieser Fund Stoff zu vie- * lerlei Auslegungen und Vermuthungen. Es wurde eine Kommission aus dem Civil und Militär zusammengesetzt, und so viel mir bekannt ge« worden ist, entschieden, dass sich diese Leichen vom Jahre der letzten® grossen Fest 1784 herschreiben, wo es an Menschenhänden zur BegroH bung fehlte; weil die adeligen Familien vielleicht nicht gewojifl haben, dass ihre gestorbenen Lieblinge in nngewelhter Erde versenk« werden, und diese Vermuthung mag auch gegründet sein, obgleich l)ie-B jenigen, welche Spindler’s Nonne von Gnadenzell gelesen haben, anders» denken dürften. Beide Klöster wurden schon während der ersten österÄ reiehischen Okkupation aufgehoben. weil es an Kaum zur Unterbrin** ') tu einem in Spalato gedruckten Kalender (Lunario) für das Jahr 18461 findet sich ein alphabetisches Verzeichnis» ausgezeichneter Männer von I Spalato Da heisst es unter ändern : .Spai«lino Giorgio dello ln er« nuca fl dei Duchi di Sassonia e f/resso asB ist falsch, denn der Name Spalatili kommt nach mittelalterlichem Gebrauch I von seinem Geburtsorte Spalt (lat. Spnlatmm) her. Kr war ein Zeitge- fl nosse und Freund Luther's, geb. 1482, gestorben 1545. AU eine in der I Reformationsgeschichte hervortrelende Persönlichkeit ist sein Name und I sein Wirken in Deutschland bekannt genug. Die deutsche Literatur ist I erst kürzlich mit einem interessanten Werke über diesen merkwürdigen I Mann bereichert worden , betitelt : »Georg Spalatins historischer Nacb- 1 lass und Briefe von Neudecker in Gotha und Preller in Weimar. 1 Jenn bei Mauke 1851.*