183 hatten. Sie konnten untergeordnete Anstellungen im Staatsdienste, z. B. beim Zollwesen. im Notariat erhalten. 4. Das Volk. Darunter gehörten Kaufleute, Seefahrer, Handwerker, Griechen und Juden. 5. Der Bauernstand. Unter den Adeligen gab es zwei Koterieo, den älteren und den neueren Adel. Die Altadeligen nannte man Salamanchesi, die jüngeren Sorhon-nesi. Der Ursprung dieser Benennungen ist unbekannt, aber sehr alt. Die Sorbonnesi datirten ihre Adelsdiplome seit dem grossen Erdbeben von 1667 her, bei welchem mehrere Geschlechter zu Grunde gingen und eilf Familien aus der Klasse der Cittadini geadelt wurden. Auch die Cittadini bildeten zwei Koterien, nämlich die Antonini und Lazza-rini. Erstere waren in grösserem Ansehen und hatten ihre eigene Kon-fraternität. Die Adeligen suchten sich nur in jener Klasse fortzupflanzen, zu welcher sie gehörten. Noch im Jahre 1763 hatte ein heftiger Rangstreit zwischen den Salamanchesi und Sorbonnesi statt. Ein junger Altadeliger wollte sich mit der Tochter eines adeligen Hauses der jüngeren Klasse verehelichen, was die alten Gesetze nicht gestatteten, daher der Senat die Ehe nicht genehmigen wollte. Es fand aber eine heftige Einsprache von Seite der Jugend des alten und neuen Adels statt, daher der Senat endlich naehgab und die Heirath geschehen liess. Vor 1763 waren die hohen Staatsämter nur den Altadeligen Vorbehalten, und erst in diesem Jahre fiel die Scheidewand. Im Jahre 1605 zahlte man schon 99 ausgestorbene Geschlechter und nur 27 bestehende. Die Ursache liegt in dem natürlichen Aussterben, mehr aber noch in dem Wegraffen durch die Pestseuche. Dieser Dämon des Menschenlebens raubte im Jahre 1348 48 Patriziern, 300 Bürgern und 7000 Plebejern das Leben. Sie wütliete sechs Monate. Im Jahre 1465 gras-sirte sie wieder. Der Senat begab sich auf den Scoglio Daxa bei Gra-vosa. Im Jahre 1481 grassirte sie abermals und raffte 92 Patrizier und 42 Patrizieriunen weg. Die Pest von 1526, welche durch einen in die Stadt geschmuggelten Waarenballen verbreitet wurde, raffte 20,000 Menschen weg. Anfangs beschränkte sich die Seuche nur auf die Stadt, daher die Gesunden nach Gravosa wanderten und dort unter Zelten und auf Schiffen wohnten. Endlich brach sie auch dort aus. Gegenwärtig bestehen noch folgende Geschlechter, welchen der österreichische erb-ländische Adel bestätigt wurde, als: Bona di Michele (Marchese), Bona diBiaggio (Nobili), Bonda, Bosdari, Caboga (seit 1833 Österreich. Graf), Cerva, Ghetaldi (Biaggio Ghetaldi ist Baron), Ghetaldi Gondola (Baron), Giorgi, Gozze (Österreich. Graf), Gradi,Natali,Pozza (Österreich. Graf), Saracca, Sorgo, Zermagna. Von der einst blühenden Familie Men ze ist