232 dass sie in der zweiten Hälfte des li. Jahrhunderts entstanden sei. Das Bisthum aber schreibt sich schon vom Jahre 1300 her und bestand bis zum Jahre 1802. Nach der Reduktion der Bisthümer in Dalmatien im Jahre t"SO wurde Curzola als eine Kollegin!kirche von Ragusa erklärt. Den Hochaltar schmückt ein Gemälde, die Heiligen Markus, Bartholomäus und Hieronymus vorstellend, angeblich von Tinloretto. Die Stadt ist im Verhältnisse ihrer Häuserzahl wenig bevölkert. Ich durchwanderte mehrere Gassen, ohne einen menschlichen Laut zu vernehmen. Man sagte mir, dass der siebente Tlieil der Häuser unbewohnt und verödet sei. Darunter sind manche, welchen man es an-sieht, dass die Besitzerineist wohlhabende Leute gewesen sein müssen. Diese Verödung soll sich von der Pest im Jahre 1526 herschreiben, welche die Hälfte der Einwohner wcgraffle. Viele wunderten in andere Länder und kehrten nicht wieder zurück. Die Stadt hat für eine dalmatinische Ins« Istndt ein paar recht hübsche Spazirgänge, einer nach dem Dominikanerkloster S. Dominico, der andere in entgegengesetzter Richtung zu einem von den Franzosen angelegten Ruheplatz. Die Vorstadt ist belebter als die Stadt selbst. Die Stadt hat zwei Häfen, einen auf der Nordseite, den ändern auf der Südseite der Landenge. Der besuchteste ist der nördliche. Dort ist auch der Platz, wo die Seeschiffe gebaut werden. Die Curzolaner Schiffszimmerleute geniessen wegen ihrer Geschicklichkeit in der Konstruktion kleiner Seeschiffe eines guten Rufes. Die kleinen Barken der Dampfschifffahrt des Österreich. Lloyd wurden grösstentheils in Curzola angefertigt und zeichnen sieh durch Solidität und Nettigkeit aus. Die Insel zählt beiläufig 100 Küstenschiffe. Ein schöner und geräumiger Hafen ist der eine halbe Miglie südlich der Stadt gelegene Hafen Pidocchio. Er ist vor allen Winden geschützt. Seinen unesthätischen Namen soll er daher bekommen haben, weil sich die venezianischen Seesoldaten auf den ihn umgebenden kleinen Skoglien von gewissen Insekten zu reinigen pflegten. Auf der Nordseite der Insel ist der Hafen Knesa. Auch in der Bucht von Rosario, etwa zwei Miglien nordwestlich der Stadt an der Küste der Halbinsel Sab-hioncello. ankern viele Schiffe, und auch ich brachte dort schlechten Wetters halber einige Tage in der tödtlichsten Langweile zu. Ungefähr zwei Miglien östlich der Stadt liegt der Skoglio Petraja. Dort befindet sieh der in der geognostischen Skizze bemerkte, seit undenklichen Zeiten bearbeitete Steinbruch von weissen Kalksteinen. Auch der •iiif der Insel gebrannte Kalk soll von besonderer Güte sein. Der zw eite bedeutende Ort der Insel ist Blatta, welcher 18 Miglien westlich der Sladt Curzola liegt. Die ganze Gemeinde zählt 4400 Einwohner in beiläufig 500 sehr zerstreuten Häusern. Das Dorf liegt im westlichen Theile,