291 auf dem zweiten Platze sammt Schlafstelle und Einschreibgebühr 13 11. 20 kr., und die Verpflegung Tag fiir Tag 1 fl. 20 bis 1 fl. 30 kr. kostet. Wenn aber Familien reisen, so gestattet die Direktion einen Naehlass, wenn man sich früher direkt an dieselbe wendet. Diese fiir Dalmatien so wohlthätige Dampfschiffahrt trat seil 20. August 1837 ins Leben und seit Februar 1853 kommt das Dampfschill' wöchentlich zweimal an. Der Dampfer verweilt in den Städten Zara, Sebenico, Spalato und Ragusa bei regelmässigem Eintreffen so lange, dass man die Merkwürdigkeiten, wenn auch nur lliichlig, in Augenschein nehmen kann, und was man auf der Hinreise nicht besehen kann, kann man auf der Rückreise sehen. Im Winter besteht eine andere Kahrordnung, denn in dieser Jahreszeit kommt man erst am zweiten Tage von Zara nach Spalato, da das Schiff in Sebenico über Nacht bleibt. Für Reisen nach solchen Orlen, welche das Dampfhoot nicht berührt, muss man sich der sogenannten Traghetti (vergl. diesen Arlikel) bedienen, wo man es zwar nicht bequem hat, aber auch wenig zahlt. Bei Reisen mit Segelschiffen isl das Unangenehmste, dass man von der Witterung und Laune des Schiffes abhäugt, besonders im Winter. Man glaubt in wenigen Stunden an Ort und Stelle zu sein, und braucht ofl drei bis vier Tage, welche man in einem elenden Hafen verbocken muss. Eine höchst lästige Sache für manche Reisende isl die Seekrankheit. Derjenige, welcher derselben unterworfen ist, fühlt sich anfänglich sehr unwohl und muss sich erbrechen, und selbst wenn der Magen entleert isl, dauert der Reiz des Erbrechens fort. Der Kranke kann sich vor Schwindel gar nicht aufrecht erhallen. Je heftiger die Schwankungen des Schiffes sind, je heftiger ist das l ebel, und hei Stürmen erreicht es den höchsten Grad, und ergreift nicht seilen auch alte Seeknochen. Nicht minder leidet man auch bei einem sogenannten hohlen Meere (maretta), welches nach heftigen, lang anhallenden Winden eiu-tritt, wo die Meereswogen gleichsam Zuckungen machen. Diese oscilli-rende Bewegung des Meeres und des Schiffes dauert selbst bei einge* tretener Windstille oft mehrere Stunden fort. In der Regel hört das Hebel auf. wenn das Schiff in die Ruhe kommt, oder wenn der Leidende das Land betritt. Ich kannte aber auch Personen, welche sich auch ein paar Tage noch unwohl befanden, nachdem sie das Schiff verlassen hatten; auch versicherten mich ein paar Bekannte, dass sie ein Ausfallen der Kopfhaare gehabt hätten. Das Schiff hat eine doppelte Bewegung, nämlich auf- und abwärts und eine wiegenarlige. Nur die steigende Bewegung des Schiffes verursacht die üble Empfindung. Als prophylaktisches Mittel gegen die Seekrankheit empfiehlt man Einreibungen mit starkem Kamphergeist in der Magengegend oder das Auf- 19 •