187 Ragusa aus politischen Gründen in einer ungetrübten entente cor-diale leben wollte. Andere aber behaupten, der Verfasser habe sie kurz vor seinem Tode selbst vernichtet, weil sie ihm zu erotisch schienen. Der Patrizier Peter Sorgo hatte vor etwa siebenzig Jahren zwei andere Gesänge verfasst und in dieser Gestalt cirkulirte das Gedicht in mehreren Abschriften in den Händen der Freunde slavischer Muse in Dalmatien. Der dortige Buchdrucker Antonio Martecchini veranstaltete im Jahre 1827 eine Ausgabe in drei Bänden. Bei demselben Verleger erschien im nämlichen Jahre eine freie, sehr verkiirztp Uebersetzung unter dem Titel: „Vertibne tibera dell’ Osmnnide“ ')• Dieses slavische Dichterwerk geniesst in Dalmatien eines allgemeinen guten Rufes. Ich hörte Höhere und Niedere, Gebildete und Ungebildele mit gleichem Lobe davon sprechen. Als Laie in der slavischen Sprache kann ich nur dasjenige referiren, was mir hierüber von Personen, welchen ich eine Superiorität im llrtheil zutraue, gesagt haben. Demzufolge ist das Epos in vierversigen achtsylbigen gereimten Jamben und Trochäen (quurtme ottonurie) geschrieben, die Uebersetzung aber in freien Versen (_verxi xciolti). Es ist reich an schönen poetischen Bildern, meisterhaften Charakterschilderungen und das Gemüth mächtig eigreifenden Situationen und originellen Gedanken. Die Diktion soll musterhaft sein. Der Verfasser lässt in demselben den sieg- ') Der Verfasser des Buches betitelt: »Historical riew of the languages und literature of the Slavic tuitions by Talvi. New- York I860, sagt Seite 129 dort, wo er von der Literatur des IB. und 17. Jahrhunderts der Ragusaner spricht: But the most estemed production is a Slavic version of a great l.atin epic oh Christ, by M. H. Vita, which man he considered as a kind of precursor to Klopstuch's Messiah. John Gon-ilola, a dramatic writer before him translated Tasso’s Jerusalem Delivered, and left many lyrical poems.- Der Uebersetzer dieses lateinischen Epos ist Junius Palraota (| 1657). Abbate Stefano Uradi begleitete dasselbe mit einem in lateinischer Sprache geschriebenen Kommentar. Die Osmanide des Gondola scheint dem Verfasser nicht bekannt zu sein, was mich wundert. Von dem verstorbenen Vladik a von Montenegro schreibt der Verfasser: »(/<■ addressed un wie to the King of Saxong after his return to Dresden . which unfortunately not a person of the whole court could understand : and the author of this volume, who happened then to he at the »German Athens," was applied to for a translation. Weiter oben macht er ihm das bemerkenswerthe Kompliment: „That he is considered as one of the best riflemen (??) and horsemen in his country, we cannot esteem as of much importance in a bishop; but he studies also the classics , and translates the Iliad for his own pleasure.