270 viele der Ihrigen, welche hei St. Anna begraben liegen. Man gibt als Ursache des Erfolges der Venezianer an, dass die Griechen verräterischer Weise einen bastionirten Thurm, dessen Verteidigung ihnen anvertraut war, den Venezianern iiberliessen. An der Niederlage der Entsatztruppen nahmen auch die Bewohner der umliegenden Gegend tätigen Anteil, desshalb gewährten ihnen und ihren Nachkommen die Venezianer gewisse Begünstigungen, welche ändern eroberten Gebieten nicht zugestanden wurden. Die Stadt und ihr Gebiet zahlte nur ein jährliches kleines Pauschale in den Staatschatz. Die Stadl selbst ist klein und hat kaum' eine regelmässige Gasse, und man muss immer bergauf und hergab gehen. ') Das griechische Kloster Santa Saba oder Sabina liegt ausserhalb der Stadt und soll einst die Residenz des Vladika der llerzegovina gewesen sein. Castelnuovo hat ein paar hübsche Spaziergänge. Der erste ist durch die auf der Westseite gelegene Vorstadt Topla nach dem eine Miglie weit entfernten Grenzposten Magazza, wo ein Kastell ist und Bazar gehalten wird, wo viel Salz verkauft wird. Seit 1848 jedoch hat der Absatz stark abgenommen. Ein kleines Bächlein scheidet das österreichische Gebiet von dem türkischen. Die Türken kommen oder kamen vielmehr blos des Salzes wegen mit ihren Saumtieren dahin. Ein anderer Spaziergang ist nach dem Kloster St. Saba, der liebste aber war mir jener nach dem eine Miglie östlich am Meere gelegenen Lazareth Megline. Dieses Lazareth ist ein für Dalmatien solides und weitläufiges Gebäude, mit einer hohen Mauer umgeben, hat einen Brunnen mit lebendigem Quellwasser und ist das zweekmässigste Lazareth. Es wurde mit Anfang des siebzehnten Jahrhunderts erbaut. und blieb vom Jahre 1815 bis 1837 unbenutzt. In diesem Jahre aber wurde es für die Provenienzen aus Griechenland, Morea und den jonischen Inseln eröffnet, im Jahre 1841 wurden diese Freiheiten noch mehr erweitert, und im Jahre 1850 wurde ’) Nach dein topographischen Post-Lexikon des Herrn Christ. C rusi us gäbe es in Castelnuovo mehrere »Aerarial-Fabriken“ und im Zwinger (?) der Stadt eine Heilquelle. Offenbar ist das ein Kehler des Cebersetzers und soll heissen »Aerarial-Gebäude« (Fabbriche erariali). Was unter dem Ausdruck Heilquelle gemeint sei, errathe ich nicht, denn es gibt keine solche. Ans dem kleinen ltaehe Scurda hei Cattaro machte der Uebersetzer einen lischreichen Fluss, und aus dem unbedeutenden Bergbach (torreute) Itei Uaossich im Kreise Catlaro einen reissenden Strom, welcher sich ins Meer wirft (?), eben so ans den Bächlein Gliuti-Potok und Zirine bei Magazza. Solche Uebersetzungsfehler kommen noch mehrere vor. Daraus sieht man. dass nicht Jeder, welcher eine fremde Sprache blos aus der Grammatik gelernt hat, zum tebersetzon gut genug iit.