148 Die meisten aber hatten sieh früher dureh schnelle Flucht der Gefahr entzogen. Im Jahre 1520 wurde ein neuer Vertrag mit der Republik Venedig abgeschlossen. Der neue venezianische Rektor nannte sieh Comet P/i«-riae et Brachiae. Auch die Insel Lissa stand unter seinem llekto-\ rat. Die Reibungen zwischen dem Adel und dem Volke währten aber bis zum Jahre 1611. Eine Inschrift auf dem erwähnten Fondaco lautet: Anno pacis primo 1611 , wo der Friedensschluss stattfand. Im Jahre 1529 grassirte abermals die Pest auf der Insel. Die Angesteckten wurden auf den Scoglio Sdrilza geschickt. Beinahe jede Familie verlor eines oder mehrere Mitglieder. Im Jahre 1571 erschien der berüchtigte türkische Admiral Utusch-Ali mit 63 Galeeren im Hafen von j Lesina. Die Einw'ohner griffen zu den Waffen und wollten die Landung verhindern, mussten aber weichen und sich in das Kastell zu-rüekziehen. Die Stadt Lesina wurde ausgeplündert und dann in Brand gesteckt. Dann begaben sich die Unholde nach Cittavecchia. Die dortigen Einwohner flohen auf den Berg Samotor, ‘) der schwer zu ersteigen ist. Nachdem die Türken Cittavecchia, Verbosea und Geisa ausgeplündert hatten, zogen sie gegen den genannten Berg, wissend, dass die Geflüchteten ihr Geld mit sich genommen hatten, wurden aber von den bewaffneten Flüchtlingen zurückgetrieben, dann schifften sie sich wieder ein, und die ganze Flotte segelte nach Corfu. um bald darauf an der grossen Seeschlacht bei Lepanto Theil zu nehmen. XII. Distrikt Lissa. Die Insel Lissa. im Slavischen Vis, imLatei-nischen I»sa genannt, ist von dem dalmatinischen Festlande 36 Miglien. von der Küste von Apulien 60. von der Incel und Stadl Lesina 12 Miglien entfernt. Ihre Länge von Ost nach West misst beiläufig 9 Mig- | lien, die grösste Breite 4 Miglien. Die Küste der Insel bildet steil in das Meer abfallende Felsen. insbesondere an der Süd- und Westseite. Der Umfang wird zu 23 Miglien angegeben. Diese Insel hat einen gewissen Grad klassischer CelebritäL. Mehrere alte griechische und römische Schriftsteller erwähnen derselben. Bei den Griechen hiess sie /#*«• ‘) Auf dem Gipfel dieses Berges, welcher auf italienisch Turro genannt wird, liegen massive behauene Steine, die offenbar von Menschenhänden hinauf geschlcppt worden sein müssen, ohne dass man begreift, wie es geschehen ist; denn der Berg ist beinahe unzugänglich, und wozu hätten sic dienen sollen? Die Bauern dieser Gegend meinen, die Hexen hätten sie hinaufgetragen, uni ein Kastell 7.11 hauen. Hinter diesem Berge liegt ein anderer, höherer, auf dessen Gipfel man Ruinen von kleinen Gebäuden inmitten einer sie umgebenden Mauer sieht. Die Bauern heis-sen diese Lokalität StoroseUo. Man glaubt, dass selbe antiken Ursprunges seien.