210 in das Land hinein, ist beiläufig 150 Klafter breit, und nimmt den Omblafluss auf. Dieser Fluss, auch Umbla und Rieko (bei den Römern Arion) genannt, entspringt am äusserstenWinkelpunkt des Thaies, fast auf dieselbe Weise wie die Salona beiSpalato, am Fusse nackter Felsen, setzt gleich am Ursprünge einige Mühlen in Umlauf und verliert sieh nach einem Laufe von l1/, bis 2 Miglien ins Meer. Er ist 60 bis 70 Klafter breit und schon beim Ursprünge schiffbar. Es wäre leicht möglich, dass die Ombla aus dem Flusse Trebignizza (Trebensticn?) entstehe, welche bei Globuk unweit Trebigne entspringt und sich nordöstlich Stagno auf türkischem Gebiete in unterirdische Schlünde verliert. An der Ausmündung der Buchten Gravosa und Ombla liegt der Scoglio Daxa, auf welchem einst ein Mönchskloster gestanden hatte Die Franzosen machten einen befestigten Posten daraus und legten eine grosse Strandbatterie vor demselben an; die Oesterreicher verwandelten ihn im Jahre 1834 in ein Pulvermagazin, welches früher im Fort Molo in der Stadt war. Südlich der Stadt Ragusa liegt der Seoglio La Croma (auch Lacroma, ein Anagramm von Marco, w elchen Namen ihm die Venezianer gaben), wohin ich im Sommer öfter ge-scfiflfet bin, um mich dort in einem auf der Südseite gelegenen Wasserbecken zu baden, indem es gleichsam die Natur zu einem Bade bestimmt hat, aber mehr für Damen als für uns Männer, die wir uns so gern in der salzigen Flut herumtummeln, wie die Delphinen, deren possierliche Sprünge ich oft von den Fenstern meines Arbeilzimmers beobachte. Die Insel ist nur eine kleine Miglie lang und */4 Miglie breit und zieht von Nordwest nach Siidost. Der südliche Theil derselben ist kultivirt. Dort steht noch ein altes, halb verfallenes Benedikti-nerkloster, dessen Ursprung ein geschichtliches Interesse hat. König Richard von England wurde bei seiner Rückkehr aus dem gelobten Lande (1192) von einem heftigen Sturme überfallen und machte im Drange der Gefahr das Gelübde, dort, wo er zuerst glücklich landen würde, der heil. Jungfrau eine Kirche zu erbauen. Er landete bei dem Eilande Lacroma und gab dem Senate von Ragusa sein Gelübde kund. Dieser beredete den ritterlichen König, die Kirche in der Stadt Ragusa bauen zu lassen. Darüber entstanden Gewissensskrupel, welche das Oberhaupt der christlichen Kirche dahin entschied, dass der Senat von der Geldsumme, welche König Richard zur Lösung des Gelübdes hinterliess, zwar in der Stadt eine Kirche bauen könne, aber auch auf Lacroma eine gebaut werden solle. Das geschah. Aus der Kirche auf Lacroma entstand nun das Benediktinerkloster, welches aber in der Folge aufgehoben wurde und sich gegenwärtig in einem halbverfallenen Zustande