216 Bauern griechischen Ritus bewohnt sind. Man sieht aber von der Landstrasse aus keine dieser Ortschaften, weil sie durch Hügel verdeckt sind. Ich habe den Weg durch dieses Thal viermal gemacht, ohne einem menschlichen Wesen begegnet zu sein. Die Franzosen hatten eine befahrbare Strasse quer durch dieses Gebiet geführt, die aber zu meiner Zeit in einem sehr schlechten Zustande war; ich höre aber, dass sie jetzt besser ist. Noch ehe man das türkische Gebiet betritt, geht eine Seitenstrasse links nach dem Grenzposten Stravgia (Rasteil), welcher drei Stunden Weges von Trebigne entfernt ist. Trebigne oder Trebinje ist eine kleine Stadt, nnd war einst der Silz der Herzoge von S. Saba. .Man sieht noch Ueberreste von einem alten Kastell, Sokko genannt, welches wahrscheinlich der Wohnsitz des Schuppan war. Das Thal von Canali wird zum Theile von dem nördlich gelegenen Berge Sniescnizza (Schneeberg, Mons Cadmaeus) gebildet. An der östlichen Seile dieses Berges ist eine Stalakitenhöhle, welche Cadmus, der Herrscher von Theben und Böotien, mit seiner Gattin Harmonia bewohnt haben soll, als derselbe ums Jahr der Welt 2473 von den Achi-vern vertrieben, bei den Encheleern, den damaligen Bewohnern von Canali, Zuflucht suchte und fand. Man folgert dieses (wahrscheinlich ein Märchen) aus den Schriften Herodot’s, Straho’s und Scymus' von Chios. Dieselbe Grotte soll auch Aeskulap bewohnt haben, daher sie die Aeskulapgrotle (auch Drachenhöhle, slav. Scipitm) genannt wird. Sie ist sehr geräumig, hat labyrlnlhische Gänge, gewölh-artige Räuftie und gleicht mutnlin mulnndi* ändern Kalksinterhöhlen. Auch ein Weiher fehll nicht. Wie die Grotte bei Verlicea ist auch diese vom Rauche der in derselben angemachten Feuer ganz geschwärzt. Vielleicht diente sie den vertriebenen Epidaurern zur Zufluchtstätte, um sieh in derselben zu verbergen; denn Epidaurus ward zweimal von den Avarcn erobert, nämlich *»25 und 63!* und zuletzt von den Kroaten im Jahre 656. Li v i us (L. 45) nennt die Einwohner der illyrischen Epi-daurus Scepetani (Asclepetani), was wenigstens auf den Kultus des Aeskulap hindeutet. Eine andere traditionelle Sage ist, dass in dieser Höhle eine Art Lindwurm gehauset habe. daher auch der Name Dra-ehenhöhle, welches Unthier (Boas nennt es die Sage) seiner Gehässigkeit wegen eine allgemeine Landesplage gewesen sein soll, bis es der heilige Hilarius lödtete. Der heilige Hieronymus erwähnt in seinen Schriften des Aufenthaltes des heiligen Hilarius iu dieser Gegend *). ') l/«'r Epiitiiin us et omnis itta regio lisque ko'Ue /n iwiteros Irusuulteuilnm. .S. Ilieroni/-Mtns m nt. Hilttr. Titius uixt Paulus predigien zuerst in lllyrien das ftvangfliuiit, Hilarius folgte ihnen darauf.