54 auch wenn er nicht wüsste, dass er auf einem antiken Boden sich befände. Bas Vestihnlum war eine grosse Rotunde, über die sich eine Kuppel wölbte, welche bis zum Anfang der Wölbung 50' hoch ist. Der Durchmesser ist 37'. Man sicht vier halbrunde Nischen, die wahrscheinlich mit Standbildern geschmückt waren. Durch das Vesti-hulum gelaugte man in das Atrium, welches ein anderer grösser Vorsaal war, davon aber nichts mehr übrig ist. Wahrscheinlich stammen die mit Skulpturarbeiten verzierten Thorbalken, welche an der Rückseite der Mauer des Nonnenklosters Santa Chiara eingemauert sind, davon her. Durch diesen Vorsaal gelangte man links in die kaiserliche Wohnung: zur Rechten befanden sich die Bäder, davon noch Fragmente übrig sind. Das Vestihnlum war bei den Alten den Göttern, das Atrium den Ahnen geweiht, daher wurde jenes mit mythologischen Attributen, dieses mit Bildsäulen der Vorfahren, Waffenstücken und mit verschiedenen im Staats-und Kriegsdienste erworbenen Trophäen geschmückt. Vor dem Vestihnlum sieht man eine grosse Sphinx von egyptischem Granit, welche einst im Jupitertempel gestanden haben soll, und welche bis auf einen Sprung in der Mitte gut erhalten ist. Wilkinson hält sie für egyptische Arbeit aus der ältesten Zeit der Pharaonen, wahrscheinlich der achtzehnten Dynastie, obgleich sie statt Klauen Menschenhände hat. Eine andere, jedoch stark beschädigte Sphinx von rothgrauem afrikanischen Granit liegt i m Hofe des Hauses Cindro. Die Hieroglyphen, welche am Halse und an dem Gestelle dieser Sphinx sichtbar sind, soll noch kein Gelehrter entziffert haben. Nach Wilkinson ist auf der Brust der Name Ame-nopliis III. eingegraben. Beide Sphinxe standen ursprünglich an den Seiten der Aufgangstreppe zum Jupitertempel, und wurden erst weggeräumt, als der Glockenthurm gebaut wurde. Dieser Tempel stand dem Frontispice des Vestibulum zur Rechten und wurde, als der christliche Glaube durch römische Geistliche in Dalmatien verbreitet wurde (nach Carrara im Jahre 651), in eine Kirche umgewandelt, welche später als Domkirche erklärt wurde. Dieser Tempel ist das besterhaltene Stück römischer Architektur in Dalmatien. Er bildet von aussen ein Achteck, davon eine Seite 25' misst. Es ist 10' über den Erdhorizont erhöht und hat ein Souterrain, welches durch kein Fenster erhellt wird, und welches, wie Einige glauben, zur Befragung des Orakels diente. In gleicher Höhe mit dem Eingang befand sich eine Colonnade von 24 Granitsäulen korinthischer Ordnung, welche mit den Seiten des Achtecks parallel liefen und einen Gang um demselben herum bildeten. Von dieser Colonnade ist nur ein Theil übrig. Inwendig macht das Achteck eine Rotunde von 42' im