«69 schonten bei dem Sturme selbst der Weiber und Kinder nicht und wollten auch die 300 Gefangenen hinmorden; allein Barbarossa liess sie auf sfcin Schill' bringen und führte sie nach Konstantinopel. Am folgenden Tage zog er nach Risano, welches keine Besatzung hatte. Der dortige Kastellan Luigi Zane ¡ibergab den Ort auf die erste Aufforderung. Dann erschien Barbarossa vor Cattaro; allein sein Versuch sieh der Stadt zu bemächtigen, scheiterte, wie bereits unter dem Artikel »Cattaro* gemeldet wurde, an der Festigkeit des Commandanteu Math. Bembo. Dennoch nahm Barbarossa die 500 Thaler, welche ihm Bembo auf silbernem Teller überreichen liess. wohlgefällig an. (Hammer, Geschichte der Osmanen.) Im Jahre 1572 versuchten die Venezianer den Platz wieder zu nehmen'. Der Provveditor So ranz o landete bei Xanizza, drei Miglien von Castel nuovo entfernt, und beschoss, von den Einwohnern unterstützt, das Schanzwerk Verbagno, welches die Kanalenge Le Catene ver-theidigte. Die Türken zogen sich in die Festung Castelnuovo zurück. Der Provveditor Zaccaria Salomone in Cattaro sandte gleichfalls Hilfst nippen zur Eroberung der Stadt, allein der Versuch misslang. Im nämlichen Jahre segelte der venezianische General Martinengo mit 5000 Mann Landtruppen von Chioggia gegen die Buchten von Cattaro ab, nachdem sich in Lesina mehrere Schiffe unter Kommando des Generals Venier angeschlossen hatten. Die Venezianer landeten bei Le Catene und errichteten Batterien zur Belagerung der Stadt. Allein die Türken erhielten auf unbekannten Fusswegen Verstärkungen und die Venezianer schifften sich wieder ein. Venier begab sich nach Cattaro, Salomone nach Zara (Storia di Paratta). Ein anderer vergeblicher Versuch der Wiedereroberung wurde nach Parutta 1649 gemacht. Im Jahre 1687 aber wurde Castelnuovo von den Venezianern und Maltesen unter Kommando des General-Kapitän Cornare neuerdings belagert. Der Vezier der Herzegovina, Pascha Hussein, wollte der Stadt mit 4000 Mann Entsatztruppen zu Hilfe eilen, da die Besatzung nur 1000 Mann stark war, wurde aber im Defilé Kameno (ein Dorf zwei Miglien von Castelnuovo) geschlagen und verlor über 300 Mann und 7 Feldzeichen. Die Venezianer steckten die Köpfe der gebliebenen Türken auf Lanzenspitzen, damit sie von den Belagerten gesehen werden konnten. Inzwischen erhielten die Belagerer Verstärkungen und stürmten dreimal. Nach dem dritten Sturme ergab sich die Stadt nach einer 28tägigen Belagerung am 30. September mit Kapitulation. Die Venezianer brauchten bei dieser Belagerung, so wie auch bei jener von Patras das erste Mal die Bombardier-Galioten, welche einige Jahre früher erfunden worden waren. Die Maltesen verloren bei der Belagerung