204 kann. Von dem grossen Erdbeben von 1667 sieht man noch viele Spuren. Dasselbe halle am 6. April 1667 in der Charwoche an einem Milwoche um 8 Uhr Morgens statt. Der Rektor Simon Ghetaldi mit mehreren Senatoren ( Togati) wurde unter den Trümmern seines Palastes begraben. Der Erzbischof rettete sich durch einen Sprung durch’s Fenster. Die im Hafen liegenden Schiffe gingen fast alle zu Grunde. Die Herdfeuer in den Küchen auf dem Dachboden entzündeten das Gehälke und verbreiteten das Feuer. Da gerade Bazar und vieles Volk auf demselben war, durchbrach es die Schranken und stürzte in die Häuser, um zu plündern. Nur die Kirche S. Salvadore, welche im Jahre 1516 aus Dankbarkeit wegen Aufhörens der Erdbeben erbaut wurde, blieb unversehrt. Die Franzosen verwandelten selbe in ein Militärmagazin und dabei blieb es auch unter den Oesterreichern. Erst im Jahre 1844 wurde selbe dem Civile zurückgegeben, und den Andächtigen geöffnet. Diese Kirche heisst allgemein ln Chiesa del Terremuoto. Von dem damaligen holländischen Konsul Jakob van Damm ist ein ausführlicher Bericht an die General-Staaten veröffentlicht worden. Dieses furchtbare Phänomen offenbarte sich mehrmals. Man bezeich-nete folgende Jahre in welchen die Stadt starke Beschädigungen erlitten hatte, als: 1481, 1482, 1520, 1631. Schon Plinius (L. 3, C. 4 und L. II, C. 89) erwähnt eines Erdbebens, welches die alte Stadt Epidaurus, die auf einer Insel lag, durch einen Erdsturz mit dem Festlande verbunden hatte. Ich hatte deren während meines dortigen Aufenthaltes vom April 1H23 bis Dezember 1826 mehr als zwanzig erlebt. Ein bedeutendes war am 7. August 1823 um 5 Uhr Morgens und ein noch heftigeres am 17. April 1827 um halb 3 Uhr Nachmittags. In den Monaten September, Oktober. November, Dezember des Jahres 1843 wiederholten sich die Erschütterungen so oft, dass man eine Katastrophe befürchtete. Anfangs Oktober wanderte Jeder, der konnte, aus der Stadt, an welcher fortwährend eine dämonische Faust der Unterwelt zu rütteln schien, ja sogar die Garnison zog in die Vorstadt Pille. Ein noch stärkeres Erdbeben hatte am 17. April lt>50 um 11'/, Uhr Nachts statt. Dieses und die daraufgefolgten Erschütterungen hatten den Ort Stagno, welcher nur aus 150 Häusern mit 383 Einwohnern besteht, so hart mitgenommen, dass die Mehrzahl der Häuser theils eingestürzt. Iheils unbewohnbar gemacht wurden. Im Jahre 1851 spukte der dämonische unterweltliche Geist sehr arg im kleinen Dorfe Stagno pic-colo, und zwar am heiligsten im Monate September. Diese so oft wiederholten ernsten Mahnungen der über den Sternen thronenden Macht an die Nichtigkeit der armen Menschenkinder und ihrer Machwerke, die noch häufig vorhandenen Trümmer der Zerstörung aus dem Jahre