174 ses dem Senate von Ragusa slels gewogen gewesenen Fürsten. Der in den Volksliedern der Bocchesen und Montenegriner gefeierte Tiirken-held Georg Castriotta (slav. Jure Castriotich, allgemein Sktm-derbeyj, fand dreimal in Ragusa'g Mauern gastliche Aufnahme. Einmal im Jahre 1453, wo er von den Türken gedrängt nach Ragusa floh und heimlich nach Apulien übergeschifft wurde; das andere Mal, als er von dort zurückgekommen war und auf einem ragusanischen Schiffe nach Albanien befördert wurde; das dritte Mal, als er der Einladung des Papstes und des Königs Ferdinand von Neapel folgend nach Apulien segelte. Am 29. Mai 1453 hatte Sultan Moham-met Konstantinopel erstürmt; wer von den Bewohnern fliehen konnte, floh. In allen italienischen Häfen landeten griechische Flüchtlinge. Auch im Hafen Ragusa fanden sieh deren ein. Die Familien der Geschlechter Laskaris, der Koni neuen, der Pal ¿io Io gen und der Kanin kuzenen und mehrere Gelehrte (darunter Laskaris) fanden als heimatlose Flüchtlinge in Ragusa gastliche Aufnahme und wurden mit Geschenken überhäuft an den Hof Lorenzo's von Medici befördert. Dieses ehrt die alten Ragusaner um so mehr, weil sie des Zornes des Sultans gewiss sein konnten, und schon früher wegen des Beistandes, welchen sie christlichen Flüchtlingen geleistet halten, in Kollisionen mit dem gefürchteten Manne des Halbmondes gekommen waren, und vielmehr um die Gunst des neuen europäischen Sultans ihres eigenen Interesse wegen hätten buhlen sollen, denn sie waren schon mit dessen Vorfahren 0 r e li a n durch Handelsverträge verbunden. Und wirklich erzürnte der mächtige Padischah darob so sehr, dass er den jährlichen Tribut verdoppelte. Auch der spanische Admiral, Anton Colon-n a. wurde auf ragusanisches Gebiet gerettet, als die kombinirte spanisch-venezianische Flotte am 29. Dezember 1570 im adriatischen Meere Schiffbruch litt. Gleichzeitig wurde der venezianische Admiral Sforza PallaVicini, welcher bei Laeroma auf den Strand gerieth, gerettet und in Ragusa beherbergt. Jedesmal, wenn es sich darum handelte, der christlichen Religion oder ihren Bekennern und Verteidigern einen Dienst zu erweisen, ermangelten die Ragusaner nicht ihr Schärflein beizutragen. Dieser Religionseifer und Humanität erwarb ihnen das Wohlwollen aller christlichen Mächte, besonders des damals in allen Weltangelegenheiten so einflussreichen Oberhauptes der christlichen Kirche. Am Zuge des grossen Habsburgers Karl V. nach Go-leta und Tunis wider Chaireddin Barbarossa nahmen 4 ragusani-sche Schiffe Theil und kehrten mit reicher Beute nach Hause. Schlimmer erging es jenen 13 ragusanischen Schiffen, welche an dem zweiten verunglückten Zuge Karls gegen Algier im Jahre 1541 Antheil